München muss konsequent bleiben

Der Lokalchef über die Wohnungsoffensive.
von  Felix Müller
München muss konsequent bleiben, findet Felix Müller.
München muss konsequent bleiben, findet Felix Müller. © AZ

Lokalchef Felix Müller über die Wohnungsoffensive.

Es ist eine der großen Erzählungen im Rückblick auf die Christian-Ude-Jahre. Der Alt-OB und seine Mitstreiter berichten gerne, dass die Stadt München ihre Betriebe – und vor allem ihre Wohnungen! – nicht privatisiert habe, als das doch deutschlandweit so üblich war.

Ja, das ist im Rückblick aller Ehren wert. Und doch ist es nur ein Teil der Wahrheit. Der Luxusturm The Seven im Gärtnerplatzviertel etwa, die einst teuersten Wohnungen ganz Münchens, entstanden quasi auf städtischem Grund. Die Stadtwerke, eine 100-Prozent-Tochter, hatten ihr altes Heizkraftwerk verscherbelt.

Reiters Plan, Parkplätze zu überbauen, muss weitergetrieben werden

Sehr gut, dass so etwas heute undenkbar erscheint. Im Rathaus hat man gelernt, wie wichtig es ist, bei der Entwicklung der knappen städtischen Flächen die soziale Frage mitzudenken. Es ist nur konsequent, wenn Dieter Reiters Initiative, Parkplätze zu überbauen, nun weitergetrieben wird und auch in seiner zweiten Amtszeit kein Ende in Sicht ist. Die Stadt kann, ja, sie muss, als Vorbild vorangehen.

Und doch gehört zur Wahrheit: Mindestens genauso wichtig ist es, die Privatwirtschaft ins Boot zu holen. Mit sanftem Druck und, wo es sein muss, auch mit etwas weniger sanftem. Grün-Rot will zum Beispiel den Anteil bezahlbarer Wohnungen in Neubaugebieten per fester Quote erhöhen.

Die Überbauung von Parkplätzen ist auch deshalb gut, weil das knappe Münchner Grün so nicht noch knapper wird. Zeit, auch jene Idee entschlossener anzugehen, dass über Supermarkt-Parkplätzen an vielen Ecken der Stadt noch viel mehr Wohnungen entstehen könnten.

Lesen Sie hier: Wohnungen über Parkplätze - München plant weiter

merken
Nicht mehr merken
X

Sie haben den Inhalt der Merkliste hinzugefügt.