München muss es ausbaden: Knapp 100 Flüge ausgefallen
Schnee und Eis haben am Dienstag zu
Behinderungen im Flugverkehr und auf Bayerns Straßen geführt. 31
Langstreckenflüge wurden wegen der wetterbedingten Schließung des
Frankfurter Flughafens nach München umgeleitet, wie ein Sprecher des
Münchner Flughafens sagte. Auf glatten Straßen ereigneten sich
zahlreiche Unfälle.
Von den Flugumleitungen waren nach Angaben des Sprechers rund
10.000 Passagiere betroffen. Die Flugzeuge kamen unter anderem aus
Boston, Dubai, Johannesburg und Singapur. Ein Teil der Passagiere
sei in der Flughafenhalle untergebracht worden, der Rest habe sich
bis zum Weiterflug in den Maschinen aufgehalten.
Die Entscheidung darüber treffe jede Fluggesellschaft
selbstständig, betonte der Sprecher. Einige Fluggäste hingegen
hätten ihr Ziel wesentlich früher erreicht, denn diese hätten über
Frankfurt am Main nach München fliegen sollen. 20 Maschinen seien
bis zum späten Nachmittag nach Frankfurt weitergeflogen. Sechs
weitere Flugzeuge sollten am Abend in Richtung Frankfurt starten.
Vier Flugzeuge sollten den Angaben zufolge über Nacht in München
bleiben. Die Passagiere seien allerdings mit Bussen nach Frankfurt
gebracht worden.
73 Flüge von und nach München annulliert
Wegen der wetterbedingten Behinderungen an anderen deutschen und
europäischen Flughäfen wurden zudem 73 Flüge von und nach München
annulliert. Dies habe überwiegend Verbindungen nach Frankfurt am
Main und Großbritannien betroffen. Eine Landebahn des Münchner
Flughafens sei am Morgen wegen Glätte für 15 Minuten geschlossen
worden, sagte der Sprecher. Deswegen habe die Bahn mit einem
Sprühfahrzeug enteist werden müssen.
Auch auf den Straßen im Freistaat sorgten Schnee und Eis für
Probleme. Auf der A 3 hingen am sogenannten Kaupenaufstieg bei
Aschaffenburg rund 100 Lkw und Autos fest, wie die Polizei
mitteilte. Sie mussten teilweise von Feuerwehr und THW
freigeschleppt werden. Die Autobahn musste für mehrere Stunden bis
zum Morgen gesperrt werden.
Im unterfränkischen Aschfeld rutschte ein Lastwagen auf
schneeglatter Fahrbahn gegen ein Wohnhaus. Menschen wurden nicht
verletzt, es entstand ein Sachschaden in Höhe von mehreren
zehntausend Euro. Der Sattelzug war gegen 6.00 Uhr in einer Kurve
von der Fahrbahn abgekommen und frontal gegen das Gebäude geprallt.
Die Bewohner und der Fahrer kamen mit dem Schrecken davon.
Zahlreiche Unfälle in Oberfranken
In Oberfranken ereignete sich auf der A 73 eine Reihe von
Unfällen. Teilweise überschlugen sich Fahrzeuge. Der Sachschaden
summierte sich auf mehrere 10.000 Euro. Bereits am Montagnachmittag
und Abend hatte es in Oberfranken rund 150 Unfälle und starke
Behinderungen gegeben. Er selbst habe auf beinahe blankem Eis für 15
Kilometer rund eineinhalb Stunden gebraucht, sagte ein
Polizeisprecher.
In Niederbayern sorgte das Winterwetter am Montagabend für starke
Probleme. Auf der B 20 bei Rattiszell durchbrach ein Lastwagen auf
glatter Fahrbahn die Mittelleitplanke. Der Fahrer erlitt dabei
leichte Verletzungen. In Mainburg wurde ein Autofahrer beim
Zusammenstoß mit einem Schneepflug verletzt. Am Dienstag hatte sich
die Situation in Niederbayern und auch in der Oberpfalz wieder
beruhigt. Im nördlichen Schwaben und Mittelfranken kam es zwar zu
zahlreichen Glätteunfällen, die Behinderungen hätten sich aber in
Grenzen gehalten, hieß es.