München: Mordversuch im Drogenwahn

29-Jähriger stach auf seine Ersatzmutter ein. Sie konnte zum Glück die Stiche abwehren und kam mit Schnittwunden davon. Täter soll in geschlossene Klinik.
München - Lagerarbeiter Dino D. (29) lebte in dem Wahn, dass sich jeder gegen ihn verschworen hat. Die schlimme Folge: im September 2012 soll er versucht haben seine Ersatz-Mutter im Drogenrausch zu erstechen.
Jetzt steht er wegen versuchten Mordes vor dem Münchner Landgericht. Es soll die Frage geklärt, ob der Angeklagte in ein psychiatrisches Krankenhaus untergebracht werden soll. Dino D. soll regelmäßig Drogen konsumiert haben, litt plötzlich unter Wahnvorstellung. Glaubte, dass die Dealer und sein Umfeld ihm etwas antun wollten.
Seine große Liebe, die er an seinem Arbeitsplatz kennen gelernt hatte, verschmähte ihn. „Die Gedanken, dass jemand hinter mir her ist, wurden so schlimm, dass ich meinen Bruder bat, mich nach Haar zu fahren. Der Arzt lehnte eine Einweisung ab“, berichtete der Angeklagte, der durch derzeitige Behandlung in der Klinik einen normalen Eindruck macht.
Die Tat will er aber nicht geplant haben. Sie soll am Computer gesessen und gepielt haben: „Ich habe sie von hinten gepackt und gewürgt. In die Küche geschleift und da lag das Messer.“ Die Ersatz-Mutter konnte ihn allerdings abwehren und kam zum Glück nur mit Schnittwunden davon. Ein Freund von Dino D., mit dem er sich verabredet hatte, kam vorbei, alarmierte den Notarzt. Das Opfer kam zur ambulanten Behandlung in die Chirurgische Klinik an der Nussbaumstraße. Am 6. August soll das Urteil fallen.