München: Medaille verliehen - Ehre für die Tunnel-Macher unter dem Englischen Garten
Die Initiatoren des Tunnels unter dem Englischen Garten, das Ehepaar Grub-Lejeunes, bekommt den Preis "München leuchtet".
München - Die Grub-Lejeunes sind höfliche, bescheidene, zurückhaltende Leute. Das war auch am Mittwoch nicht anders. Dabei hätten sie allen Grund gehabt, sehr, sehr stolz auf sich zu sein. Denn das Schwabinger Architekten-Ehepaar, in seinem Kampf für einen Tunnel unterm Englischen Garten jahrelang nicht recht ernstgenommen vom Rathaus, bekam die Medaille "München leuchtet". Im Rathaus. Und persönlich überreicht von Oberbürgermeister Dieter Reiter (SPD).
"Es isch ein Wahnsinn!", rief Hermann Grub, der Schwabe, zuvor begeistert der AZ zu. Um dann sofort zu betonen, es gehe ja nicht so sehr um ihn und seine Frau, der Preis sei doch für all die Menschen, die für den Park-Tunnel gekämpft hätten. Wie viel Zeit er und seine Frau in diesen so lange aussichtslos wirkenden Kampf gesteckt haben? Auch da winkt Grub bescheiden ab. "Wir sind ja nicht mehr am Start unserer Karriere", sagte er. "Wir hatten ja Zeit."
2014 fast gescheitert, 2017 wird der Tunnel beschlossen
2014 wäre das Projekt beinahe endgültig gescheitert. Der damalige OB Christian Ude (SPD) wollte den Ring im Park oberirdisch ausbauen. Damit hätte es nie wieder Fördergelder für den Tunnel gegeben. Doch die anderen Fraktionen überstimmten ihn am Ende. 2017 beschloss der Stadtrat einmütig die 390-Meter-Röhre. Am Mittwoch also ehrte OB Reiter die zwei Initiatoren, die viele Jahre für den Tunnel geworben (und auch Geld gesammelt!) hatten.
Reiter sagte, die Geehrten hätten die Politik von dem Projekt überzeugt. Der Tunnel werde "ein Glücksfall für unsere Stadt – auch aus gartenhistorischer und ökologischer Sicht". Die Röhre werde "zu mehr Lebensqualität für die Menschen beitragen". Wenn es denn irgendwann so weit ist. Verbunden sein wird der Tunnel dann auf jeden Fall für immer mit zwei Namen: Grub und Lejeune.