München macht sich klimafit: Geld für mehr grüne Fassaden

München - Ob ein Haus in München eine grüne Fassade hat das ist meist Privatsache. Denn ob sich Efeu oder Clematis in der Stadt über den Putz von Häusern oder über hölzerne Spalierstäbe ranken – das ist meist schlicht von Motivation und Geldbeutel einzelner privater Haus-Besitzer abhängig.
Glockenbachviertel und Isarvorstadt sollen grüner werden
Diesen Sommer soll sich das ändern: Das Glockenbachviertel und die Isarvorstadt sollen viel grüner werden. Per "Klimabudget" fördern Stadtteilpolitiker im Glockenbachviertel ab sofort Projekte, die dem Klima-, Umwelt-, und Artenschutz dienen. 20.000 Euro aus ihrem Budget stehen pro Jahr dafür zur Verfügung – damit werden private Fassadenbegrünungen finanziell unterstützt.

"Dort, wo keine Bäume gepflanzt werden können, ist Fassadenbegrünung eine wichtige Alternative", meint Arne Brach von der Grün-Rosa-Fraktion und Baumschutzbeauftragter im Bezirk Ludwigsvorstadt-Isarvorstadt. Seine Fraktion hat das Klimabudget initiiert: "Bürger, die ihr Haus begrünen wollen, können sich an uns wenden. Mehr Grün bedeutet einen Mehrwert für alle, nicht nur für einzelne Hausbewohner. Das ist gut investiertes Geld."
Grüne Hauswände filtern Schadstoffe
Ob üppige Rosen oder Wilder Wein: Sträucher in der Hofeinfahrt und grüne Ranken entlang hoher Hauswände filtern Schadstoffe und kühlen die Luft. Die Pflanzen binden auch Kohlendioxid und dienen als Versteck und Lebensraum für Insekten und kleine Vögel in der Stadt.
"Wir sind Vorreiter mit unserem Projekt, das hoffentlich Nachahmer in anderen Bezirken finden wird. Es wäre schön, wenn heimische Arten gepflanzt werden. Persönlich würde ich eine blühende Pflanze auswählen, als Bienenweide", sagt Claudia Lowitz, Co-Fraktionssprecherin von Grüne/Rosa Liste im BA 2.
Bürger sollen Begrünungsprojekte für das Viertel vorstellen
Auf einem Spaziergang durchs Glockenbachviertel hat sie für die Abendzeitung Beispiele romantisch begrünter Fassaden fotografiert: Die Pestalozzistraße ist bereits Vorreiter, doch auch in der Klenzestraße und in der Holzstraße gibt es leuchtende Rosenbüsche und liebevoll und naturnah berankte Gründerzeithäuser.

Nun sind die Bürger aufgerufen, ihrem Bezirksausschuss kleine und große Begrünungsprojekte für das Viertel vorzustellen. Claudia Lowitz: "Wir sind gespannt auf die Vorschläge und entscheiden dann im Einzelfall über die Höhe der Förderung."