Leerstand im Einkaufszentrum: Entsteht in München Platz für Kultur?

In einigen Münchner Einkaufszentren stehen Läden leer. Die CSU hat nun eine Idee, was die Stadt dagegen tun kann – und greift eine Idee des Bezirksausschusses in Moosach auf.
von  Christina Hertel
Im Olympia-Einkaufszentrum stehen Läden leer. Diesen Platz könnten Künstler gut brauchen, glaubt die CSU. Die Stadt soll vermitteln.
Im Olympia-Einkaufszentrum stehen Läden leer. Diesen Platz könnten Künstler gut brauchen, glaubt die CSU. Die Stadt soll vermitteln. © Daniel von Loeper

München - Münchens ältestes Einkaufszentrum, das OEZ, und das jüngste, das Forum auf der Schwanthalerhöhe, haben das gleiche Problem: Zahlreiche Läden darin stehen leer.

Aber zumindest der Bezirksausschuss in Moosach, wo das Olympia-Einkaufszentrum liegt, hat eine Idee, um den Leerstand zu bekämpfen: Künstler könnten das Shopping-Zentrum attraktiver machen. 

Um den Leerstand zu bekämpfen: CSU unterstützt Kultur in Einkaufszentren

Nun greift die CSU im Münchner Stadtrat diesen Vorschlag auf. In einem Antrag fordert Fraktionschef Manuel Pretzl (CSU), dass das Referat für Arbeit und Wirtschaft helfen soll, kulturelle Zwischennutzungen in den leerstehenden Läden zu etablieren.

Denn im Referat für Arbeit und Wirtschaft gibt es bereits ein eigenes Team, das Künstler und Kreative bei der Suche nach bezahlbaren Arbeitsräumen unterstützt und temporär Räume vermittelt.

"Kompetenzteam Kultur- und Kreativwirtschaft" heißt diese Stelle offiziell. "Bisher hat sich das Team hauptsächlich auf die Innenstadt konzentriert", sagt CSU-Chef Pretzl. Zum Beispiel vermittelten die Mitarbeiter einen Laden im Rathaus an einen Modedesigner und sie halfen mit, dass im Rosental 16 Münchens erste Graffiti-Bibliothek einziehen konnte. Auch für die Belebung des Ruffinihauses ist das Kompetenzteam verantwortlich.

Ateliers, Konzerte und Performance-Kunst statt Leerstand im Einkaufszentrum

Dieses Engagement soll die Stelle nun ausweiten, fordert Pretzl. Denn vor allem in den Stadtrandbezirken wie Neuperlach oder Moosach gebe es oftmals auch einen Mangel an Räumlichkeiten für Künstler und Kreative. Seiner Vorstellung nach sollte das Kompetenzteam zuerst mit den Managern der Einkaufszentren in Kontakt treten und dann versuchen, leere Läden an Kunst- und Kulturschaffende zu vermitteln.

Welche Künstler dann einziehen sollen – die Antwort auf diese Frage will Pretzl lieber den Profis überlassen. Denkbar sind aus seiner Sicht alle Sparten: von der bildenden Kunst bis zur Performance Art. Auch Konzerte seien vielleicht möglich, glaubt Pretzl. "Da bin ich wirklich total offen. Das ist doch das Schöne, dass bei Künstlern die Kreativität so groß ist."

merken
Nicht mehr merken
X

Sie haben den Inhalt der Merkliste hinzugefügt.