München: Klage gegen das Kiffverbot im Englischen Garten – Das würde der Bürgermeister Krause bei einem Erfolg tun

Im letzten Jahr sorgte Münchens zweiter Bürgermeister Dominik Krause (Grüne) mit seiner Aussage zum Oktoberfest für Furore. Jetzt spricht er sich für eine Klage gegen das Cannabis-Verbot im Englischen Garten aus – und macht einen Vorschlag, sollte das Vorhaben Erfolg haben.
von  Julia Wohlgeschaffen
Der Zweite Bürgermeister Münchens, Dominik Krause (Grüne), hält eine Klage gegen das Cannabis-Verbot für bedenkenswert.
Der Zweite Bürgermeister Münchens, Dominik Krause (Grüne), hält eine Klage gegen das Cannabis-Verbot für bedenkenswert. © Daniel von Loeper

München - Kiffen erregt die Gemüter – auch ganz ohne Joint. Manchmal reicht es schon, über das Thema zu sprechen. Diese Erfahrung machte Bürgermeister Dominik Krause (Grüne), als er die Wiesn letztes Jahr in einem Kurzinterview auf Instagram als "weltweit größte offene Drogenszene" bezeichnete. Das brachte ihm Ärger ein, vor allem von aufgebrachten Wiesn-Wirten.

Jetzt äußerte sich Krause erneut in einem solchen Kurzvideo-Format zum Thema Cannabis-Konsum – mit einer ähnlich brisanten Aussage. Konkret ging es im Interview mit dem Instagram-Kanal "Bayrischkraut" um das kürzlich verordnete Kiff-Verbot im größten Park der Stadt.

Münchens Zweiter Bürgermeister: "An den Nackerten im Englischen Garten stört sich auch niemand"

"Ich finde das total absurd, gerade weil der Englische Garten eigentlich der Ort der Freiheit in der Stadt ist, wo die Nackerten immer rumliegen und sich da auch nie jemand dran stört, dass man jetzt ein Verbot erlässt. Das ist total widersinnig", sagte Krause. Die Frage sei, ob jemand gegen das Verbot klagt. "Ob wir als Stadt klagen können, weiß ich nicht, das gucken wir uns auch mal an", so der Zweite Bürgermeister. Ob er eine Klage unterstützen würde? "Absolut. Wir können dann auch gerne, wenn's klappt, einen im Englischen Garten rauchen."

Nach dem Wirbel um seine Oktoberfest-Aussage erklärte Krause, dass man sie nicht so "bierernst" nehmen müsse. Trotzdem trafen sich die Wirtesprecher und der Bürgermeister daraufhin im Rathaus. Es sei ein positives, konstruktives Gespräch gewesen, mehr sagten sie dazu nicht.

Bürgermeister Dominik Krause über das Kiffen: "Ich würde einer Einladung folgen, sollte das Verbot fallen"

Doch wie ernst meint er sein Kiff-Vorhaben im Englischen Garten? "Das Cannabis-Verbot im Englischen Garten ist reine Gängelei durch die CSU. Das führt nur dazu, dass die Leute in den Wohnvierteln um den Englischen Garten herum kiffen", antwortet Krause der AZ. "Ich kiffe zwar selbst nicht, würde aber einer Einladung folgen, sollte das Verbot fallen."

Diesmal hagelt es für die Cannabis-Aussagen des Bürgermeisters kaum Kritik – im Gegenteil: "Was ein cooler Typ" heißt es etwa in den Kommentaren unter dem Video.

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