München: Kino am Olympiasee eröffnet die Open-Air-Saison

München - Die Leinwand steht, die Liegestühle sind aufgereiht, die Bar in Betrieb. Alles ist vorbereitet für diesen Mittwoch, wenn im Kino am Olympiasee die Open-Air-Kinosaison beginnt. Jetzt muss nur noch das Wetter mitspielen.
"Wir schicken alle unsere Gedanken nach oben", sagt deshalb Marion Schöne, Geschäftsführerin der Olympiapark GmbH. Denn: "Das Kino am Olympiasee möchte das größte Open-Air-Kino Deutschlands werden." Am Liebsten noch dieses Jahr.
Kino am Olympiasee: Filmspaß auch am Nachmittag
350 Filme sollen dafür diese Saison in dem Münchner Kino laufen. "Und wer aufgepasst hat, dem ist sicher aufgefallen: 350 Abende kriegt man nicht in einen Sommer", sagt Christian Pfeil. "Deshalb zeigen wir viele Filme schon nachmittags."
Christian Pfeil ist Kinobetreiber und betreibt in München das Monopol und das Arena-Kino sowie den Rio-Filmpalast. Seit diesem Jahr ist er zusätzlich im Kino am Olympiasee für das Programm zuständig. Das wird an den Nachmittagen vor allem aus Arthouse-Filmen und Klassikern bestehen, "und ab 21 Uhr kommen dann die Blockbuster", so Pfeil.
Open-Air-Kino in München: Tagsüber Arthouse, abends Blockbuster
Eine Aufteilung, die weniger auf den Willen des Programmchefs zurückzuführen ist als auf die Technik. Denn um tagsüber draußen Filme zeigen zu können, eignet sich eine klassische Leinwand nicht.
Das Kino am Olympiapark hat deswegen eine 84 Quadratmeter große LED-Leinwand installiert, auf der die Kinobesucher auch im hellen Sonnenschein noch etwas erkennen können.

Aber die Produzenten der großen amerikanischen Blockbuster wollten ihre Filme für die LED-Leinwand nicht hergeben. Sie entspreche nicht ihren technischen Standards, fanden sie. Also musste der Technikverantwortliche des Kinos über den Winter eine zusätzliche Leinwand zusammenschrauben, die fortan in den Abendstunden über die LED-Leinwand gezogen werden kann.
Extra für die amerikanischen Blockbuster, die deshalb weiterhin erst nach Sonnenuntergang laufen. An Wochenenden, Feiertagen und in den Schulferien gibt es dafür schon ab mittags Programm; an allen anderen Tagen wird der erste Film gegen 18 Uhr gezeigt.

Tickets für Kino am Olympiasee nur noch bargeldlos
Eine andere Neuerung dagegen wird vermutlich nicht allen Gästen gefallen: Das Kino am Olympiasee wird fortan vollständig bargeldlos geführt. Tickets können nicht an der Abendkasse gekauft, sondern nur online bestellt werden.
Die Getränke in der Dschungelbar des neuen Biergartens müssen ebenso wie die Popcorntüte mit der Karte bezahlt werden – und statt einer Kasse gibt es für den Verkauf von Nachos und Popcorn jetzt "Verkaufsterminals", ähnlich wie bei McDonalds.
"Die Beschaffung und Abwicklung von Bargeld-Verkäufen ist sehr aufwendig", sagt Veranstalter Patrick Diesing zur Erklärung. Und spart Personal; das sagt Diesing zwar nicht direkt, es schwingt jedoch mit.
Bei der Pressekonferenz zur Eröffnung des Kinos wird die Einrichtung der Verkaufsterminals mit der "personellen Lage" begründet.
Die Open-Air-Kino-Saison startet mit Komödie und Science-Fiction
"Bedient wird aber trotzdem noch durch Personen", sagt Diesing, und verspricht: Wer mit den Online-Verkäufen nicht zurecht kommt oder die Abschaffung der Bargeldzahlung ablehne, für den werde am Servicepoint eine Lösung gefunden werden. "Wir schließen niemanden aus", so Diesing.
Wer ein Ticket gekauft hat, der kann damit übrigens ganztägig den neuen Biergarten mit Blick auf den Olympiapark nutzen – auch, wenn der "eigene" Film erst in ein oder zwei Stunden beginnt. Am Mittwoch, den 17. Mai, startet die Saison um 18 Uhr mit der Komödie "Der Nachname", im Anschluss wird um 20.30 Uhr der oscarprämierte Science-Fiction-Film "Everything Everywhere All at Once" gezeigt.