München: Karl-Valentin-Musäum wird künftig von der Stadt betrieben

München - Es gibt durchaus Stadträte, die sich gelegentlich der Weisheiten des großen Münchner Komikers Karl Valentin bedienen. Klar, dass im Rathaus besonders oft stundenlange Debatten mit dem alten Valentin-Spruch "Es ist schon alles gesagt, nur noch nicht von allen" kommentiert werden.
Am Donnerstag stand Valentin ganz offiziell auf der Tagesordnung. Und der Stadtrat fasste sich ausnahmsweise mal kurz – und beschloss, das Valentin-Musäum im Isartor zu einem städtischen Museum zu machen. Das wird seit 2013 von Sabine Rinberger (50) geführt. Sie selbst trägt das finanzielle Risiko – eine Konstruktion, die "an Selbstausbeutung grenzt", wie SPD-Stadtrat Klaus Peter Rupp sagte.
Rinberger will das Museum weiter führen. Die Stadt wird sie nun anstellen, so wie die anderen Mitarbeiter auch. Das Museum bekommt damit eine Form wie das Jüdische Museum und das Stadtmuseum. Das kostet die Stadt, der das Gebäude und die Sammlung schon gehören, Geld.
Etwa 300.000 Euro mehr als bisher wird sie jährlich ausgeben – künftig insgesamt 668.251 Euro. Musäums-Chefin Rinberger klang gestern sehr glücklich über die Entscheidung, die Einrichtung städtisch zu machen: "Das gibt dem Museum eine gesicherte Zukunft", sagte sie im Gespräch mit der AZ. Auch SPD-Stadtrat Rupp betonte: "Jetzt hat das Museum eine klare Zukunft."
Die Bedeutung für München ist groß
CSU-Stadtrat Richard Quaas sagte: "Als städtisches Museum ist die Zukunft der Sammlung gesichert." Für die Besucher ändere sich nichts, betonte Quaas. Kulturreferent Hans-Georg Küppers (SPD) hatte in seiner Vorlage für die Sitzung historische Fehler der Stadt eingeräumt. "Die Bedeutung des Valentin-Karlstadt-Musäums für München ist umso größer, als die Landeshauptstadt München im Umgang mit dem Erbe Karl Valentins Versäumnisse eingestehen muss", schrieb Küppers.
Als Beispiel nannte er, dass der Nachlass Valentins 1953 nach Köln verkauft worden war, nachdem die Stadt kein Geld dafür aufbringen wollte. So etwas soll sich nicht wiederholen – der Garant dafür ist künftig das städtische Valentin-Musäum.
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