"München ist bunt" - Demo gegen bayerischen "Pegida"-Ableger

Wieder wollen in München Tausende gegen den bayerischen Ableger der "Pegida" auf die Straße gehen. Der Terror in Frankreich Paris könnte die Stimmung anheizen. Die Polizei rückt mit einem Großaufgebot an.  
von  dpa
2000 Demonstranten sind am vergangenen Montag am Sendlinger Tor gegen "Muegida" auf die Straße gegangen. Heute sollen es gegen "Bagida" noch mehr werden.
2000 Demonstranten sind am vergangenen Montag am Sendlinger Tor gegen "Muegida" auf die Straße gegangen. Heute sollen es gegen "Bagida" noch mehr werden. © Daniel von Loeper

Wieder wollen in München Tausende gegen den bayerischen Ableger der "Pegida" auf die Straße gehen. Der Terror in Frankreich Paris könnte die Stimmung anheizen. Die Polizei rückt mit einem Großaufgebot an.

München - Tausende Menschen wollen am Montagabend in München gegen den bayerischen Ableger der "Pegida" auf die Straße gehen. Bis zum frühen Nachmittag gab es auf Facebook gut 11 400 Anmeldungen. Rund 800 Polizeibeamte werden bei der Kundgebung sowie bei der folgenden Demo des bayerischen Ablegers der Anti-Islam-Bewegung "Bagida" im Einsatz sein. Diese ist für 300 Teilnehmer angemeldet.

Hier demonstriert München heute Abend

Der bayerische Ministerpräsident Horst Seehofer forderte die Organisatoren der "Pegida"-Kundgebungen erneut auf, die Demonstrationen nach dem islamistischen Anschlag auf die Pariser Satirezeitung "Charlie Hebdo" auszusetzen. "Wir haben unzweifelhaft durch diese schrecklichen Ereignisse in Paris eine neue Situation", sagte der CSU-Chef. "Ich denke, in einer solchen Nähe zu diesen Ereignissen ist es schon angebracht, dass die Verantwortlichen von Pegida jetzt jedenfalls für einige Zeit ihre Demonstrationen aussetzen."

Bereits in der Vorwoche waren in München und Würzburg rund 3000 Menschen aus Protest gegen "Pegida" auf die Straße gegangen. Zeitgleich demonstrierten in beiden Städten rund 350 Bürger gegen eine vermeintliche "Islamisierung des Abendlandes". Besondere Dynamik bekommen die neuen Demonstrationen durch den Terror in Frankreich.

Der Münchner Vizepolizeipräsident Robert Kopp sagte, er hoffe vor allem auf einen friedlichen Verlauf. "Ich appelliere an alle, sich vor Augen zu führen, dass jedem Bürger das demokratische Grundrecht der Meinungs- und Versammlungsfreiheit zusteht. Die Polizei muss für den Schutz geltender Rechte eintreten", sagte er laut Internetseite der Stadt München.

Bei der Kundgebung des Bündnisses "München ist bunt" wollen Münchens Oberbürgermeister Dieter Reiter (SPD), Bischofsvikar Rupert Graf zu Stolberg und der Imam Benjamin Idriz sprechen. Zahlreiche Künstler haben ihr Kommen zugesagt, darunter die Well-Brüder.

"Wir wollen diesem hasserfüllten und rassistischen Treiben nicht tatenlos zusehen", erklärten die Veranstalter laut Internetseite der Stadt München. "Hass gegen Flüchtlinge, pauschale Vorurteile und anti-muslimische oder antisemitische Parolen sind gefährlich und ihre ungehemmte Äußerung findet früher oder später immer menschenverachtende und gewalttätige Ausdrucksformen."

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