München-Inzidenz sinkt: Trügerischer Trend oder positive Entwicklung?

München - Muss München doch nicht in den Lockdown? Die 1.000er-Grenze, die am vergangenen Wochenende gar nicht so weit entfernt schien und einen weitgehenden Lockdown zur Folge gehabt hätte, scheint die Stadt nun doch nicht zu reißen.
Aktuell weist das Robert Koch-Institut (RKI) einen Wert von 594,8 aus (Stand: 24.11.), damit sinkt die Sieben-Tage-Inzidenz wieder. Das liegt auch daran, dass die Stadt die Kontaktnachverfolgung mittlerweile wieder im Griff hat.
Stadt: Kaum noch Nachmeldungen bei Corona-Fällen
"Das GSR (Gesundheitsreferat, d. Red.) ist mit den Meldungen der Fallzahlen auf aktuellem Stand", teilte ein Sprecher mit. Das bestätigte auch Münchens Gesundheitsreferentin Beatrix Zurek nochmals am Mittwochabend in einer Online-Fragerunde. Und: Der Trend sollte weiter abwärts gehen: "Aufgrund der 7-Tage-Systematik bei der Inzidenzberechnung wird es allerdings noch bis Freitag dauern, bis die Nachholeffekte aus der Inzidenz-Statistik verschwunden sind", erklärte der Sprecher weiter.
Die Contact-Tracing-Teams (CTT) wurden nach dem Chaos von Anfang November unlängst wieder verstärkt, auch von der Bundeswehr. Doch nicht nur Soldaten helfen derzeit. Die Stadt hat kurzerhand auch Museums-Mitarbeiter abgeordnet, wie sie auf AZ-Nachfrage bestätigte: "Von den städtischen Museen sind derzeit 7 Personen im Bereich CTT im Einsatz."
Ob Museums-Mitarbeiter gute Kontaktnachverfolger sind? Die CSU jedenfalls will wissen, wie geeignet das Personal ist, dass die Stadt derzeit einsetzt – einen entsprechenden Antrag stellte die Rathaus-Fraktion an OB Dieter Reiter (SPD).