München in 30 Jahren: Ausstellung in Rathausgalerie
Häuser, auf deren Dächern Bäume wachsen, ein Hund, der auf der Sonnenstraße einen Schlitten zieht, der Olympiasee voller kleiner Segelboote: Alles Bilder, die Kinder in der Rathausgalerie gezeichnet haben. München im Jahr 2050 ist das Thema der aktuellen Ausstellung, und mit den in den Räumen ausliegenden Buntstiften dürfen Kinder ausdrücken, wie sie sich ihre Stadt in Zukunft vorstellen.
Doch nicht nur Kinder träumen von Visionen für München. Auch Planer und Architekten. Der Titel von all dem: "#mitmünchnern – jetzt ist Zukunft".
Flugtaxis, Seilbahnen und viele, viele Räder: Ist das die Zukunft?
Thema der diesjährigen Schau des Stadtplanungsreferats ist: Stadtplanung. "Wir versuchen, zu zeigen, dass Stadtplanung nicht schwarz-weiß ist – und nicht so einfach. Wir wägen die Einzelinteressen in der Stadt ab und müssen eine Entscheidung für viele treffen", sagt Architektin Dina Straße vom Planungsreferat, die durch die Ausstellung führt.
An echten Bauzäunen in der ehrwürdigen Rathausgalerie hängen Infotafeln, die besonders kreative und zukunftsweisende Projekte der Stadt in Erinnerung rufen: München bekommt beispielsweise ein Action-Zentrum in Pasing.
Die historische Eggenfabrik wird für Skaten, Boarden, Freestylebike und Parkour hergerichtet – und durch einen Neubau ergänzt.
Wenige Meter weiter wird die gigantische Schulbauoffensive der Stadt mit einem Budget von 6,6 Milliarden Euro plastisch erklärt. Spannend dabei ist: Baugleiche Schulen gab es schon vor 100 Jahren. Um schneller bauen zu können, werden immer mehr in Modulbauweise errichtet, wie die Grundschule am Bauhausplatz oder der Campus in Freiham.

Es gibt auch Videos, wie einen Film über die Sommerstraßen, und Mitmachaktionen zu der Frage: "Versetzen Sie sich ins Jahr 2050. Was ist Ihre Priorität für die Stadt?"
Denn Stadtplanung berührt immer mehr Menschen in München. "Oh Gott, es verändert sich immer mehr, das ist das zentrale Thema", weiß Architektin Dina Straße.
Auffällige Veränderungen, wie der Abriss des Hauptbahnhofs oder große Eingriffe, wie der Bau der Tiefgarage am Thomas-Wimmer-Ring, sehen viele Menschen. Stadtrat Herbert Danner von den Grünen sagt beim Besuch der Rathausgalerie: "Wir stellen seit vielen Jahren eine Furcht vor Veränderung fest. Man will in seinem Mikrokosmos keine Störung haben."
„Das Auto wird uns noch eine Zeit lang begleiten“
Eine aktuelle Aufstellung der Nutzung von Verkehrsmitteln in der Stadt ist aufschlussreich: 24 Prozent sind Fußgänger, 18 Prozent sind Fahrradfahrer, 24 Prozent nutzen die öffentlichen Verkehrsmittel, Autofahrer und Mitfahrer werden mit 34 Prozent als größte Gruppe ausgewiesen.
"Das Auto wird uns noch eine Zeit lang begleiten. Wir können es nur stadtverträglich organisieren", sagt Dina Straße dazu. Die Ideen, die junge und ältere Münchner zur geplanten Verkehrswende haben, können Sie auf runde Schilder malen und aufhängen. Das ergibt ein Stimmungsbild: Massig Fahrräder, aber auch Flugtaxis und Seilbahnen sind bei den Vorschlägen.
Ausstellung bis zum 5. März, täglich von 11 bis 19 Uhr (Marienplatz 8), Eintritt frei.
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