München im Chaos: Dauereinsatz gegen den Schnee

München - Am Freitag rieseln den ganzen Abend lang dicke Flocken vom Himmel. Für viele in dem Moment noch ein zauberhafter Anblick, die Lage scheint entspannt, aber in der Nacht zum Samstag wird klar: München versinkt im Schneechaos. Der Flughafenbetrieb sowie Tram- und S-Bahn-Verkehr werden eingestellt und auf den Straßen türmt sich der Schnee bald fast einen halben Meter hoch.

In der Nacht auf Samstag fällt fast ein halber Meter Schnee in München
Besonders für die Feuerwehr wird das Wochenende zum Dauereinsatz. Herabfallende Äste, die unter dem Gewicht des nassen Schnees abbrechen, blockieren Straßen und müssen von den Einsatzkräften weggeräumt werden. So drücken in der Bayerstraße am Freitag gegen 21.24 Uhr drei Bäume auf die Oberleitungen der Tram. Die Feuerwehr muss sie zurückschneiden und zusätzlich mit einer Drehleiter anrücken.
Neben den etlichen Einsätzen durch teils abgebrochene Äste müssen die Einsatzkräfte auch immer wieder Fahrzeugen zu Hilfe eilen, die steckenbleiben. Ebenfalls am Freitag rutscht ein Bus im Alsenweg in den Straßengraben. Am Sonntag muss die Feuerwehr einen steckengebliebenen Rettungswagen befreien.

Am Sonntag entspannt sich die Lage nach und nach in München
470 Einsätze bewältigt die Feuerwehr in der Zeit von Freitagabend bis Sonntag, 13 Uhr, welche mit dem Schnee-Chaos in Zusammenhang standen – Brände und andere Einsätze noch nicht mit eingerechnet. Ein abschließendes Fazit zum kompletten Wochenende will die Feuerwehr am Montag abgeben. Am Sonntagnachmittag heißt es aber von einem Sprecher: "Die Lage entspannt sich gerade."

Auch die Polizei hat besonders von Freitag auf Samstag mit dem Schnee zu tun. Bis Sonntagmorgen zählt sie 350 Einsätze wegen schneebedingten Schäden und Gefahren. Zusätzlich kommt es zu 300 Verkehrsunfällen. Hauptursache: glatte und rutschige Straßen.
Laut Polizei bleibt es am Wochenende bei kleineren Unfällen. Das Verkehrsaufkommen ist deutlich geringer als sonst. Wer konnte, blieb bei dem Schneechaos am Ende doch lieber zu Hause.