München: Hier gibt es Eier im Automaten
München - Hunger und Lust was zu kochen, aber die Geschäfte haben zu? Ein Gefühl, das der ein oder andere sicher kennt. Als Jonas Meder und Ben Kohz gemeinsam in Bamberg studierten, steckten sie eines Sonntagnachmittags in der gleichen Situation. Sie brüteten etwas aus. Zwar keine Eier, aber eine raffinierte Idee: die Erntebox.
"Wir machen das, wofür Landwirte keine Zeit haben"
Ein Automat, der anstelle von Schokoriegeln und Getränken Eier, Kartoffeln, selbstgemachte Marmelade und vieles mehr anbietet. Was es auf dem Land schon häufiger gibt, ist in der Stadt bislang undenkbar gewesen. Zu lang seien die Wege, damit sie sich für einen einzelnen Landwirt lohnten. Mit ihren 24/7-Automaten hat das junge Start-up-Unternehmen Erntebox eine Lösung gefunden. Ben Kohz, einer der Gründer, erklärt hierzu: "Wir sind keine Profis bei der Lebensmittelproduktion, die Landwirte nicht im Marketing oder in der Logistik." Eine Zusammenarbeit bot sich also an. "Landwirt ist ein 24 Stunden-Job. Wir machen das, wofür Landwirte keine Zeit haben", führt Kohz weiter aus.
Die Bauern behalten den Großteil der Einnahmen, anders als bei Supermarktketten, bei denen sie ihre Produkte zu Niedrigpreisen verscherbeln müssen. Weiterere Vorteile für die Bauern sind der Transport und die Werbung, um die sie sich nicht zu kümmern brauchen.
Käse, Eier, Putenbrust
Die Produkte aus dem Automaten stammen von vier Landwirten aus der Region, ein fünfter könnte bald hinzustoßen. Das Automatenangebot umfasst Käse, Eier, Putenbrust und Hähnchenfleisch.
Die Eier kommen aus einer mobilen Hühnerhaltung. Eine offene Wiese mit einem mobilen Stall, der sich bewegt. "Die Hühner sind 365 Tage draußen und kriegen Grünfutter", erläutert Gründer Kohz. Das wirke sich positiv auf das Produkt aus. "Das Ei ist gelber, intensiver", schwärmt er.

Wie man sich von der qualitativ hochwertigen Haltung überzeugen kann? Selber anschauen! "Das fairste Siegel ist die Transparenz", heißt es vonseiten des Start-up-Unternehmens. Die Kunden können ruhig selbst zu den Höfen fahren, um einen eigenen Eindruck von der Produktionsstätte zu gewinnen.
Das Unternehmen möchte natürlich wachsen und größer werden. Momentan ist Erntebox erst vier Mann stark. Neben den beiden Gründern arbeiten noch zwei weitere Mitarbeiter für das Unternehmen, die die Ware bei den Landwirten holen und die Automaten befüllen. Das Konzept auch in andere Städte zu übertragen, sei erstmal noch nicht geplant. Man wolle sich zunächst auf München konzentrieren und die Kunden dort langfristig begeistern. Momentan ist das Unternehmen an ein bis zwei weiteren Aufstellplätzen für ihre Automaten dran.
Hier stehen die Automaten in München
Mehrere der außergewöhnlichen Automaten stehen bereits hier in der Stadt:
- in Obermenzing in der Verdistraße 113 bei der Metzgerei Raab
- in Allach in der Eversbuschstraße 164a
- in Pasing in der Gottfried-Keller-Straße 2
- in Berg am Laim in der Berg-am-Laim-Straße 143 bei der Bäckerei Aumüller.
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