München: Hat die Boandlkramerei bei der Bewerbung um die Oide Wiesn getrickst?

In seiner Bewerbung soll der Betreiber nicht ganz wahrheitsgemäß . Die ausgebootete Konkurrenz vom Herzkasperlzelt spricht von "Vorspiegelung falscher Tatsachen".
von  Irene Kleber
Ist das Aus fürs Herzkasperlzelt auf der Oidn Wiesn besiegelt - oder doch noch nicht? Gerade läuft dazu noch ein Verfahren vor dem Verwaltungsgericht.
Ist das Aus fürs Herzkasperlzelt auf der Oidn Wiesn besiegelt - oder doch noch nicht? Gerade läuft dazu noch ein Verfahren vor dem Verwaltungsgericht. © imago

München – Bleibt es beim Aus fürs beliebte Herzkasperl-Musikantenzelt von Beppi Bachmaier für die Oide Wiesn? Und behält stattdessen Konkurrent Peter Schöniger mit seiner neuen Boandlkramerei seine Zulassung von der Stadt? In dieser Frage ist nun erneut Unruhe im Rathaus eingekehrt. Denn Bachmaiers Anwälte, die wegen der Nichtzulassung des Herzkasperlzelts in einem Eilverfahren vor dem Verwaltungsgericht gegen die Stadt klagen, weil Schönigers Bewerbung nicht den Anforderungen entspreche, wollen nun auch Tricksereien in dem Bewerbungspapier festgestellt haben. Darüber hat zuerst die "SZ" berichtet.

Zulassung durch "Vorspiegelung falscher Tatsachen"?

Im Musikprogramm, das Schöniger in seiner Bewerbung um das Musikantenzelt vorgelegt hat, seien fünf Musikgruppen genannt, die bis zum Ende der Bewerbungsfrist gar nicht angefragt worden seien. Obendrein sei eine Gruppe aufgelistet, die der Boandlkramerei bereits abgesagt hatte. Von allen lägen eidesstattliche Versicherungen vor. 

So habe Schöniger seine Zulassung im Stadtrat "durch Vorspiegelung wahrheitswidriger Tatsachen" erreicht, weil ein Musikprogramm vorgelegt worden sei, das so gar nicht stattfinden werde. Die Stadträte seien also getäuscht worden. Beppi Bachmaiers Anwalt Maximilian Schmid fordert, dass die Stadt die Zulassung für die Boandlkramerei zurücknimmt und stattdessen das Herzkasperlzelt für die Oide Wiesn zulässt. Man werde sonst die Klage "um diese Punkte erweitern", sagte er zur AZ.

OB Dieter Reiter äußert sich nicht

Auf Nachfrage wollten sich am Dienstag weder OB Dieter Reiter (SPD) noch der zuständige Wirtschaftsreferent und Wiesnchef Clemens Baumgärtner (CSU) dazu äußern. Zu laufenden Gerichtsverfahren könnten sie "keine Stellung nehmen", teilten beide mit. Eine Gerichtsentscheidung erwartet Anwalt Schmid bis spätestens Anfang kommender Woche.

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