München-Hasenbergl: Polizeiermittlung nach Nazi-Parolen in U-Bahn

Hasenbergl-Feldmoching – Wegen "Sieg Heil"- Rufen und menschenverachtenden antisemitischen Parolen im Gebiet Hasenbergl-Feldmoching ermittelt die Polizei gegen zwei Männer.
Am Freitag geriet ein 39-jähriger Münchner in einer U-Bahn der Linie U2 an der Dülferstraße im Hasenbergl mit einem anderen Mann in einen Streit. Der unbekannte Tatverdächtige schlug den 39-Jährigen, beschimpfte ihn fremdenfeindlich als "Sch***-Pole" und spuckte ihn an.
Eine Zeugin rief gegen 21.15 Uhr die Polizei. Als die Beamten eintrafen, war der Tatverdächtige, der während des Streites auch Nazi-Parolen wie "Sieg Heil" gerufen hatte, bereits verschwunden. Die Polizei konnte ihn bislang nicht ausfindig machen.
Der 39-Jährige erlitt eine stark blutende Platzwunde über der Augenbraue, ein Rettungswagen brachte ihn in ein Krankenhaus. Die Polizei leitete ein Ermittlungsverfahren wegen Beleidigung, Körperverletzung und Verwendens von Kennzeichen verfassungswidriger und terroristischer Organisationen ein und sucht Zeugen (Tel. 089/29100).
Weiterer Fall in Feldmoching
Der zweite Fall ereignete sich am Sonntagmorgen gegen 7 Uhr in einem Mehrfamilienhaus in Feldmoching.
Ein polizeibekannter 43-jähriger Mann hatte Zeugenangaben zufolge mehrere Stunden lang menschenverachtende antisemitische und volksverhetzende Parolen von seinem Balkon aus gerufen.
Eine Polizeistreife konnte den Tatverdächtigen schließlich in seiner Wohnung antreffen. Gegen ihn ermittelt nun das Kriminalfachdezernat 4 für Staatsschutzdelikte wegen Volksverhetzung.