München: Handy-Handel in der JVA Stadelheim

Mehmet D. (31) schleust mit einem Wachmann Mobiltelefone nach Stadelheim und verkauft sie teuer weiter. Jetzt droht ihm eine Freiheitsstrafe von acht Jahren und drei Monaten.
Torsten Huber |
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München - In der Justizvollzugsanstalt Stadelheim betreibt Mehmet D. (31) laut Anklage einen schwunghaften Import-Export-Laden mit Handys und Drogen. Dafür müssen JVA-Beamte, die bereits verurteilt sind (AZ berichtete) bestochen werden.

Jetzt steht er mit vier Komplizen wegen Bestechung in 16 Fällen vor dem Münchner Landgericht. Wie berichtet, hat Mehmet D. den Wachmann Thomas L. (38), der drei Jahre und neun Monate Haft absitzen muss, im März 2011 angesprochen.

Mehmet D. weiß, dass der Beamte nach seiner Scheidung 75000 Euro Schulden hat und von einem Audi A4 Avant für 31000 Euro träumt. Mehmet D. verspricht ihm einen 50000-Euro-Kredit, wenn er ihm hilft. Thomas L. geht darauf ein, Handys in die JVA zu schleusen.

Einmal nimmt er auch einen Alu-Klumpen mit. In dem sollen sich Drogen befunden haben. Der Ex-Beamte damals in seinem Prozess: „Mir hat man gesagt, da sei Tattootusche drin.“ Die Handys im Wert von zirka 18 Euro verkaufen Mehmet D. und seine Komplizen für 350 bis 450 Euro an Mitinsassen weiter.

Auch seine Freundin Lena B. (26, Name geändert), Chefin eines Kleidergeschäfts, hilft ihm, außerhalb der JVA Handys zu besorgen. Ihr droht eine Bewährungsstrafe. Für ihren Freund sieht es schlimmer aus. Ihm drohen acht Jahre und drei Monate Haft. Seit 2006 sitzt er bereits in der Zelle wegen Betäubungsmitteldelikten.

Wegen Prügeleien und Drogen wird seine Haftzeit immer wieder verlängert. Er fürchtet eine Sicherungsverwahrung und sagt: „Ich möchte in die Türkei abgeschoben werden.“ Am Freitag soll das Urteil fallen.

 

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