München: Grüne-OB-Kandidatin Katrin Habenschaden hofft auf Sieg in Stichwahl

Der Wahlkampf für die Kommunalwahl 2020 in München geht langsam in die heiße Phase, in rund zwei Monaten wird gewählt. Katrin Habenschaden, die OB-Kandidatin der Grünen, ist im Hinblick auf eine mögliche Stichwahl optimistisch.
von  Emily Engels
Katrin Habenschaden
Katrin Habenschaden © Sven Hoppe/dpa

München - OB-Kandidatin Katrin Habenschaden setzt bei der Kommunalwahl im März auf einen Stichwahl-Sieg gegen OB Dieter Reiter (SPD). Wie schon beim Parteitag der Grünen am Dienstag, der den offiziellen Haustürwahlkampf eingeläutet hat, zeigte sie sich auch am Donnerstag vor Journalisten im Presseclub sehr optimistisch. "Die Chancen schätze ich sehr gut ein", sagte sie.

Der Grund für ihre Einschätzung ist nicht nur der Erfolg ihrer Grünen bei den vergangenen Landtags- und Europawahlen. In München habe es für die Grünen noch nie eine so große Chance gegeben, den Oberbürgermeister zu stellen.

Habenschaden: "Der Wahlkampf meines Lebens"

Grüne Themen wie Umwelt- und Klimaschutz würden in der Stadt einen hohen Stellenwert genießen. "Das ist auch deshalb der Wahlkampf meines Lebens", sagte Habenschaden. Dass es zu einer Stichwahl mit Reiter kommen wird, davon scheint die OB-Kandidatin auszugehen. "Und in der Stichwahl", sagte Habenschaden, "ist alles möglich".

Ein Problem könnte ihr - vergleichsweise zu Dieter Reiter - noch geringerer Bekanntheitsgrad werden. Einer Umfrage der Stadt nach kennt ein gutes Drittel der Münchner Katrin Habenschaden, 86,3 Prozent kennen Dieter Reiter – die AZ stellt die Ergebnisse ihrer eigenen repräsentativen Studie zu dem Thema am Freitagmittag vor. Doch der Bekanntheitsgrad mache Habenschaden "keine großen Sorgen", sagte sie beim Pressegespräch. Schließlich habe der Wahlkampf gerade erst angefangen, bis zur Wahl seien es noch neun Wochen hin.

Apropos Wahlkampf. Hier wurde von der Rathaus-CSU jüngst unter anderem ein Grünen-Wahlplakat mit der Aufschrift "Für U-Bahn-Bau statt Dauerstau" kritisiert. Zu rot-grünen Regierungszeiten hätten die Grünen gegen den U-Bahn-Ausbau gestimmt. "Damals hatten wir einen anderen städtischen Haushalt, andere Bevölkerungsprognosen und andere Alternativen für den ÖPNV", sagte Habenschaden dazu am Donnerstag.

Heute sei man etwa dafür, dass die Verlängerung der U-Bahn-Linie 4 priorisiert und die U-Bahnen generell ins Umland weitergeführt würden. Wichtig sei dafür unter anderem auch die Aufstockung von schienengebundenen Mitteln beim Bund, sagte Habenschaden. Auf "oberster Ebene" würden hier noch falsche Prioritäten gesetzt.

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