München: Grüne gegen sexistischen "Aufriss-Künstler" Julien Blanc
München – "Pack' ihren Kopf und drücke ihn zwischen deine Beine". Diese und viele weitere menschenverachtende Tipps gibt der 25-jährige Amerikaner Julien Blanc seinen Seminarteilnehmern. Für mehrere hundert Euro pro Kurs lernen die "Schüler" des selbsternannten "Pickup-Artist" (Aufriss-Künstler), wie man Frauen angeblich besonders leicht dazu bringt, Dinge zu tun, die man(n) von ihnen verlangt.
Seine abstoßenden Methoden reichen von psychischer Manipulation bis hin zu physischer Gewalt. "Ihre Gefühle und ihr logisches Denken ausschalten", lautet seine Taktik. "Mein liebstes Sexspielzeug ist die Psyche meiner Freundin.", ist eine seiner Weisheiten. Auf seinen Accounts in den sozialen Netzwerken verbreitet Blanc Bilder mit dem Hashtag #ChokingGirlsAroundTheWorld ("Würgt Frauen auf der ganzen Welt"). Was darauf zu sehen ist, bedarf keiner weiteren Erläuterung.
Inzwischen regt sich jedoch weltweit Widerstand gegen den Sexisten und seine Dating-"Bootcamps" - mit Erfolg. Im australischen Melbourne verhinderte eine Internet-Petition mit über 44.000 Teilnehmern und ein wütender Mob vor dem entsprechenden Hotel eins von Blancs Seminaren. Im Zuge dessen verwies ihn die australische Regierung sogar des Landes.
Geht es nach der Münchner Stadträtin Lydia Dietrich (Die Grünen - rosa Liste), soll Blanc in München (geplanter Auftritt am 11.12.2014) ähnliches blühen. „Die Inhalte von Blancs Seminaren sind ein offener Aufruf zur Misshandlung und Erniedrigung von Frauen. Das Grundrecht der Meinungsfreiheit lässt viel Raum. Doch dieses Grundrecht endet da, wo es dazu missbraucht wird zu Straftaten aufzurufen und Frauen ihrer Menschenwürde zu berauben. Die Stadt muss gegen diese Veranstaltung einschreiten.“, so Dietrich.
Dietrich und ihre unterstützer fordern, dass das Veranstaltungs-Hotel den Termin absagt. OB Dieter Reiter wird aufgefordert, sich mit anderen Kommunen in Verbindung zu setzen und "eine gemeinsame Abwehrstrategie zu entwickeln". Reiter soll außerdem auf die Bundesregierung einwirken, um für Blanc ein Einreiseverbot zu erwirken.
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