München: Geplatzter Domina-Termin endet mit Ehestreit und vor Gericht

Eine Domina wurde von einem Kunden trotz Termins versetzt. Das wollte sie sich nicht bieten lassen und zog vor Gericht. Dort gab es eine große Überraschung. 
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Eine Domina versetzt man nicht. (Symbolfoto)
imago/Westend61 Eine Domina versetzt man nicht. (Symbolfoto)

München - Eine Domina aus München stand im Oktober in München vor Gericht – nicht als Angeklagte sondern als Klägerin. Der Grund: Ein Mann hatte in ihrem Studio in Trudering, das sie seit 20 Jahren betreibt, einen Termin ausgemacht, war aber nie zu der SM-Session erschienen. 

Der Schilderung der Selbstständigen zufolge hat ihr ein Mann Mitte September eine SMS geschickt und um einen Termin gebeten. Im anschließenden Telefonat stelle er sich namentlich vor und schwärmte von ihrer Homepage, die ihn sofort fasziniert habe. Er sei aus Rumänien, gab er in dem Gespräch an, würde sich aber derzeit in München aufhalten. 

Auf Termin gedrängt und dann versetzt

Nachdem es der Mann offenbar sehr eilig hatte, einen Termin zu bekommen, bestellte die Domina ihn um 16 Uhr am gleichen Tag zu sich. Außerdem wies sie den Kunden darauf hin, dass er bei Nichterscheinen Schadenersatz zahlen müsse – eine Regelung aus ihren allgemeinen Geschäftsbedingungen. 

Trotz der Warnung tauchte der Mann tatsächlich nicht im Studio auf. Die Domina hatte nach eigenen Angaben bereits zwei anderen Interessenten für den Tag abgesagt, um sich den Termin freizuhalten. Die gesalzene Rechnung für den verpassten Termin: 1.451,80 Euro. 

Recherchen der Domina führen nach Rumänien

Die Domina dachte gar nicht daran, den Verdienstausfall abzuhaken und setzte alle Hebel in Bewegung, um den feinen Herren ausfindig zu machen. Über das rumänische Konsulat und Internet-Recherchen fand sie seine Adresse heraus und schickte ihm die Rechnung plus Mahnung. Als sich der vermeintliche Kunde noch immer nicht rührte, reichte die Geschäftsfrau Klage beim Mahngericht ein. 

Daraufhin meldete sich ein Mann und legte Widerspruch ein. Er habe nie Kontakt mit der Domina gehabt und sei zu der Zeit auch nicht in Deutschland gewesen. Kurzum, es kam zu Prozess.

Krach mit der Ehefrau

Als dann vor Gericht ein älterer Herr aus Rumänien auftauchte, bemerkte die Selbstständige ihren Irrtum. Er selbst gab an, dass sich wohl ein ehemaliger Geschäftspartner seiner Personalien bedient habe und zeigte der Dame ein Foto. Den Mann auf dem Foto identifizierte sie als den Gesuchten. 

Die Klage wurde natürlich fallengelassen. Der fälschlicherweise Beschuldigte kehrte in seine Heimat zurück und musste dort seine Ehe retten: Seine Frau war nämlich alles andere als erfreut über die Post, die ihren Gatten erreicht hatte.

Die Domina geht nach der ganzen Angelegenheit leer aus. Sie kündigte an, nicht weiter juristisch gegen den Zechpreller vorzugehen, nachdem gegen ihn in seinem Heimatland schon eine Anzeige wegen Namensmissbrauchs läuft.

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