„München für Klimaschutz: Ideen für die Umwelt
Das Bündnis „München für Klimaschutz“ zieht eine erste Bilanz. Inzwischen haben sich 100 Akteure angeschlossen, die schon30 konkrete Projekte entwickelt haben
MÜNCHEN Die Stadt München hat ein ehrgeiziges Ziel: Bis spätestens 2030 will sie die CO2-Emissionen halbieren – im Vergleich zum Jahr 1990. Um das zu erreichen, braucht es Einfallsreichtum und Engagement. Vor zweieinhalb Jahren nahm das Bündnis „München für Klimaschutz“ seine Arbeit auf. Jetzt ist eine erste Bilanz vorgestellt worden.
Inzwischen haben sich fast 100 Unternehmen, Initiativen, Einrichtungen, Verbände und Vereine angeschlossen. Sie entwickelten gemeinsam 30 Klimaschutz-Projekte. Ein Beispiel: Allein 34 Tonnen CO2 pro Jahr sollen durch solarüberdachte Stellflächen eingespart werden. Noch in diesem Frühjahr soll ein erstes Projekt umgesetzt werden. Konkret geht es um eine Park & Ride-Anlage am Westkreuz. Die Stellflächen sollen mit Photovoltaik-Anlagen überdacht und mit Ladesäulen für Elektrofahrzeuge ausgestattet werden. Mehr solcher Autos wären im Übrigen auch eine Lösung, die stinkige Landshuter Allee zu entlasten.
Ein Projekt der Stadtwerke und der Wohlfahrtsverbände hat die 90000 armen Haushalte im Auge, die es in München gibt. Sie sollen im Hinblick auf Energiespar-Potenziale beraten werden. In Einzelfällen erfolgt sogar ein kostenloser Austausch von alten Stromfressern wie Kühlschränken oder Waschmaschinen. Bis zu 3000 Geräte wollen die SWM finanzieren. Einsparpotenzial: mindestens 280 Kilogramm CO2 pro Jahr – und das für jede Beratung.
Letztes Beispiel: die „Münchner Modernisierungsvereinbarung“. Interessensverbände von Mietern und Vermietern sind nicht immer gut Freund, jetzt haben sie eine Vereinbarung getroffen. Damit soll das Investor-Nutzer-Dilemma ausgehebelt werden. Das führte bisher dazu, dass die Vermieter eine energetische Sanierung unterließen, da sie selbst nur durch die Wertsteigerung der Immobilier profitieren. Die Mieter sich aber über niedrigere Heizkosten freuen können. Die Modernisierungsvereinbarung, die geschlossen wurde, versteht sich als Verhandlungspapier. Die Parteien sollen auf dieser Grundlage alle wichtigen Punkte – wie die Frage einer Mieterhöhung – klären können.
Auch die Stadtverwaltung will sich ein Klimaschutzprogramm auferlegen. Dieses soll im Mai im Stadtrat beschlossen werden. lj
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