München: Ersatz-Standl auf Zeit am Elisabethmarkt

Für den Elisabethmarkt gibt es jetzt eine Zwischenlösung. Bis der Umbau abgeschlossen ist, verkaufen die Händler ihre Waren ein paar Meter weiter.
von  Emily Engels
Luigi de Prato vor seinem Interims-Standl "Obergrashof". 13 Container stehen jetzt ein paar Meter vom ursprünglichen Markt entfernt.
Luigi de Prato vor seinem Interims-Standl "Obergrashof". 13 Container stehen jetzt ein paar Meter vom ursprünglichen Markt entfernt. © Daniel von Loeper

München - Es ist deutlich enger als gewohnt und noch nicht alles steht an seinem Platz. Trotzdem ist Karl Huczala mit dem Ergebnis zufrieden. Sein Obst-Standl, an dem es auch frische Säfte gibt, ist in einer "Hau-Ruck-Aktion" umgezogen.

Vom ursprünglichen Standl ein paar Meter weiter in einen von 13 Containern aus Holz. "Vor 60 Stunden war hier noch alles leer", berichtet Huczala am Montag früh bei einem Pressetermin, zu dem Kommunalreferentin Kristina Frank (CSU) geladen hat. Jetzt liegt die farbenfrohe Ware, darunter exotische Früchte, Säfte und Joghurtbecher schon aus und sorgt an dem regnerischen Tag für ein bisserl Farbe.

Zwei bis drei Jahre soll der Umbau dauern

Der Interimsmarkt selbst besteht im Prinzip aus einem einzigen recht schmalen Gang, links und rechts befinden sich die Container aus Holz, die hell lackiert wurden. Kristina Frank beschreibt das Konzept als "simpel, aber trotzdem von guter Qualität". Von 14 Händlern sind insgesamt 13 umgezogen. Der vierzehnte, die Hofpfisterei, kommt nach dem Umzug wieder.

Weniger Platz hat jetzt auch Paul von Tettenborn mit seinem "Standl 20", bei dem es Kaffeespezialitäten gibt. Sein Interims-Standl hat als einziges bereits vergangenen Samstag eröffnet. "Um die Stammkundschaft gleich zu unserem neuen Standort zu leiten", erzählt Mitarbeiter Matteo Mureddu. Der hat sich schon gut arrangiert. Denn obwohl weniger Platz ist, so berichtet Mureddu, sei die Aufteilung gut durchdacht, der Standl effektiv gestaltet.

Kristina Frank (CSU), im Hintergrund macht Matteo Mureddu Kaffee.
Kristina Frank (CSU), im Hintergrund macht Matteo Mureddu Kaffee. © Daniel von Loeper

"Nach 115 Jahren braucht der Elisabethmarkt eine Frischzellenkur", sagt Kristina Frank. Zwei bis drei Jahre soll der Umbau dauern — und wenn er einmal abgeschlossen ist durch begrünte Dächer, zwei davon begehbar, für mehr Aufenthaltsqualität im Quartier sorgen.

Die Stadt investiert in den Neubau des Lebensmittelmarkts sowie einer Anwohnertiefgarage insgesamt rund 23,7 Millionen Euro. Die Bauarbeiten sollen im Herbst beginnen. Die bisherigen Gassen, Zeltdächer und Sitzgelegenheiten bleiben erhalten, ebenso der Baumbestand.

Weitere Märkte sollen umgebaut werden

Zu den Händlern gehört auch Luigi de Prato mit seinem Demeter Bio-Standl. "Der Umzug war ein fließender Übergang", sagt er. Allerdings mit ein paar Einschränkungen. So ist etwa das Kühllager auf der anderen Seite des Marktes. Insgesamt lobt er aber die "extrem gute Stimmung" unter den Händlern. Er findet: "Das ist ein Markt, das ist Begegnung."

Auch Huczala ist — trotz räumlicher Einschränkungen — positiv gestimmt. Er sei "sehr optimistisch", dass auch auf dem Interimsmarkt die Kundschaft nicht ausbleibt. "90 Prozent sind eh Stammkunden", sagt er. Das sei anders als etwa auf dem Viktualienmarkt.

Karl Huczalas Standl "Obst und Gemüse Südfrüchte".
Karl Huczalas Standl "Obst und Gemüse Südfrüchte". © Daniel von Loeper

Zu dem werden die Container übrigens auch einmal kommen, als Zwischenlösung. Denn auch er soll in mehreren Schritten erneuert werden. "Die Container werden dann wiederverwendet", berichtet Kristina Frank. Doch das ist noch Zukunftsmusik. Denn nach dem Elisabethmarkt sollen erstmal der Markt am Wiener Platz und der Pasinger Viktualienmarkt umgebaut werden. Frank kündigt an: "Danach folgt dann der große Viktualienmarkt."

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