München: Eine Stadt im Kaufrausch
Münchens Händler hoffen im Weihnachtsgeschäft auf zwei Milliarden Euro Umsatz. Sie verkaufen vor allem Spielzeug, Elektronik – und Gutscheine.
München - Krise? Nein, danke. Die Münchner sind in Kauflaune. „Die Geschäfte waren am ersten Adventssamstag rappelvoll“, sagt Bernd Ohlmann vom Handelsverband Bayern. „Der Wintereinbruch war eine Punktlandung. Endlich kaufen die Verbraucher.“
Bisher lief das Geschäft zögerlich, jetzt jubeln die Händler. Die Kälte verbreitet Weihnachtsstimmung – schon brummt’s: Etwa zwei Milliarden Euro sollen die Münchner heuer im Weihnachtsgeschäft ausgeben, ein Prozent mehr als voriges Jahr. Für die Einzelhändler sieht es gut aus
„Nach diesem Samstag sind sie voll auf Kurs“, beobachtet Ohlmann. Neben den Geschäftsleuten wird das vor allem die Kinder freuen: Für sie werden die meisten Geschenke gekauft. „Lego und Playmobil sind der absolute Renner“, berichtet der Handelsexperte. Außerdem seien klassische Brettspiele wie „Monopoly“ oder „Mensch ärgere dich nicht“ wieder im Trend – auch als Geschenk für Erwachsene.
Die wollen aber vor allem Elektronik: Tablets, Smartphones, Flachbildfernseher oder Computer. Auch Uhren, Schmuck und Parfüm sind beliebt, bei Büchern verkauft sich der amerikanische Autor Ken Follett besonders gut.
Die Kleidungs- und Sporthändler sind dankbar für den Frost. Nachdem das Geschäft mit Mänteln, Mützen, Handschuhen und Wintersportartikeln im November noch schlecht gelaufen ist, kaufen die Münchner seit dem vergangenen Samstag auch hier kräftig ein. Echte Verkaufsschlager sind Karten aus Pappe oder Plastik. „Jedes vierte Geschenk ist mittlerweile ein Gutschein oder Bargeld“, sagt Handelsverband-Geschäftsführer Bernd Ohlmann.
Aber nur jeder fünfte Beschenkte freue sich über einen Gutschein. Das ergab eine Umfrage im Auftrag der Online-Handelsplattform „ebay“. Die zeigt auch: Jeder Deutsche kauft durchschnittlich acht Geschenke und gibt dafür 214 Euro aus – nur einen Euro weniger als im vorigen Jahr.
Für Weihnachtsdekoration legt er dann nochmal 125 Euro drauf. Im Schnitt sind es sechs Menschen, auf die er seine Geschenke verteilt. Laut Statistik kaufen Frauen ihre Geschenke früher als Männer. Vielleicht sollten sich die Herren zum Fest der Liebe mehr anstrengen. Denn in der Umfrage des Online-Konzerns sagt nur jede dritte Frau, dass sie die besten Geschenke von ihrem Partner bekommen.
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