München: Ehemaliger FDP-Stadtrat Manfred Brunner gestorben
München - Er war einer der prominentesten Köpfe der Münchner FDP, nun ist der ehemalige Stadtrat Manfred Brunner im Alter von 70 Jahren überraschend verstorben.
1972 wurde der damals 25-jährige Brunner zum ersten Mal für die FDP in den Stadtrat gewählt. Dem Gremium gehörte er bis 1987 an, gleichzeitig war er von 1983 bis 1989 Vorsitzender der FDP in Bayern. Als überzeugter Liberaler machte sich Brunner gegen den Maastricht-Vertrag stark und erhob nach dessen Ratifikation 1992 sogar Verfassungsbeschwerde beim Bundesverfassungsgericht in Karlsruhe. Auch der Euro-Einführung stand Brunner stets kritisch gegenüber.
"München leuchtet"-Medaille für Brunner
Erneut in den Stadtrat wurde der gelernte Rechtsanwalt 1996 gewählt. Diesmal als Vertreter des von ihm gegründeten Bunds Freier Bürger (BFB). Da die Partei sich allerdings zunehmend nach rechts orientierte, erklärte Brunner drei Jahre darauf seinen Rücktritt und kehrte noch einmal für zwei Jahre in die FDP zurück. Die Stadt hatte Brunner für sein Engagement mit der Medaille "München leuchtet" in Gold ausgezeichnet.
Oberbürgermeister Dieter Reiter würdigte Brunner am Montag als einen der "markantesten und geradlinigsten Köpfe", der FDP, dessen politische Lebensleistung unvergessen bleiben wird. Reiter beschreibt Brunner als Mann, der "neuen Wegen gegenüber immer aufgeschlossen war, sich selbst jedoch stets treu geblieben ist in seiner Aufrichtigkeit, Streitbarkeit und Nahbarkeit. Diese Attribute haben ihm den Respekt und die Sympathie auch seiner politischen Gegner eingebracht, was keinesfalls selbstverständlich ist."
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