München: Echte Omas jagen falsche Polizisten

Innerhalb weniger Stunden gehen der Münchner Kripo in Kleinhadern und Am Hart zwei falsche Polizisten ins Netz.
Ralph Hub |
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Die Rentnerin in Kleinhadern dachte nicht im Traum daran, ihre Ersparnisse einem Fremden zu überlassen. (Symbolbild)
Sebastian Gollnow/dpa Die Rentnerin in Kleinhadern dachte nicht im Traum daran, ihre Ersparnisse einem Fremden zu überlassen. (Symbolbild)

München - Die Karriere der beiden falschen Polizisten währte nur kurz. Jetzt droht den beiden Gaunern eine mehrjährige Freiheitsstrafe.

Die Geschichten über falsche Polizisten, die gutgläubigen Menschen die Ersparnisse abschwatzen, kannte die Rentnerin aus Kleinhadern aus der Zeitung. Oft hatte sie darüber gelesen, am Montag bekam sie einen dieser Anrufe.

Kleinhadern: Der falsche Polizist ruft mehrmals an

Der Mann behauptete, es habe bei ihr in der Nachbarschaft einen Einbruch gegeben. Einen der beiden Täter habe man gefasst, bei ihm sei ein Zettel mit ihrer Adresse gefunden worden. Sie sei eines der nächsten Opfer und man wolle ihr Vermögen in Sicherheit bringen, log der Anrufer.

Dreist fragte er die über 70-Jährige nach ihren Ersparnissen. Rund 50.000 Euro sollte sie einem "Kollegen" übergeben. Mehrmals rief der falsche Polizist an. Doch die Rentnerin dachte nicht im Traum daran, ihre Ersparnisse einem Fremden zu überlassen. Sie wusste, dass sie es mit Betrügern zu tun hat, legte auf und wählte dann umgehend die 110, die Notrufnummer der echten Polizei.

Die Einsatzzentrale schickte sofort eine Streife zur Wohnung der Frau. Die Beamten nahmen an der Wohnungstür einen 31-Jährigen aus dem Alb-Donau-Kreis fest.

Am Hart: 200.000 Euro einer Rentnerin in Gefahr

Etwa zur selben Zeit meldete sich ein anderer falscher Polizist bei einer über 80-Jährigen im Stadtteil Am Hart.

Er präsentierte eine ähnliche Geschichte. Bei einem Raubüberfall sei ein Zettel mit dem Namen der Rentnerin gefunden worden. Es folgten die üblichen Fragen nach den Ersparnissen der Rentnerin, nach Schmuck, Gold und anderen Wertgegenständen. Im Fall der Rentnerin wären das fast 200.000 Euro gewesen, die sie zur Abholung bereitlegen sollte.

Zum Glück rief die Frau nach dem Telefonat bei der 110 an. Dort erfuhr sie, dass sie es mit falschen Polizisten zu tun habe. Zivilbeamte beobachteten an der Adresse der Seniorin einen Mann, der zu seinem Auto lief und wegfuhr. Die Polizisten stoppten den Wagen. Am Steuer saß ein 35-Jähriger aus der Nähe von Fürstenfeldbruck. Er hatte den Auftrag, Schmuck und Bargeld abzuholen.

Lesen Sie hier: Falsche Polizisten - Bande nimmt ältere Frauen mit fieser Masche aus

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