München: Die Stadt der Diebe

Münchner, passt auf eure Brieftaschen, Navis, Benzintanks und Großmütter auf - derzeit strömen Serieneinbrecher und Diebstahl-Banden durch die Stadt. Fast jedes Viertel ist betroffen.
von  Abendzeitung

MÜNCHEN - Münchner, passt auf eure Brieftaschen, Navis, Benzintanks und Großmütter auf - derzeit strömen Serieneinbrecher und Diebstahl-Banden durch die Stadt. Fast jedes Viertel ist betroffen.

Navi-Dieb in Trudering-Riem: Streifenpolizisten kontrollieren am frühen Dienstagmorgen einen Tschechen an der Autobahnausfahrt Riem. Der 31-Jährige hat eine Plastiktüte dabei. Darin: Drei Navigationsgeräte und ein Autoradio - die Polizei vermutet, dass er sie aus mehreren Autos gestohlen hat. In seiner Lederjacke hat er zwei Schraubenzieher und einen Nothammer. DIe Polizei sagt: In den letzten fünf Jahren ist die Zahl der Navi-Diebstähle gestiegen. Aus einem simplen Grund: Es gibt mehr und mehr Geräte.

Benzindiebe im Münchner Nord-Westen: Seit dem 23. Januar häufen sich die Benzindiebstähle. Im Mittelpunkt: Der Münchner Nord-Westen. In Milbertshofen, Harthof und am Oly-Stadion haben Unbekannte schon 20 Autotanks aufgebohrt und das Benzin abgezapft. Meistens ist es Super, und meistens machen sich die Benzindiebe an 3er BMW's ran.

Dieb in Schwabing: Am vergangenen Freitag hat ein Rumäne versucht, eine Rentnerin zu bestehlen. Der Mann stand gegen 19 Uhr im Tengelmann an der Nordendstraße. Seine Komplizin verwickelt die 79-Jährige in ein Gespräch, er schleicht sich an, langt in die Handtasche und zieht die Geldbörse hinaus. Zum Glück sieht ein Supermarkt-Angestellter den 22-Jährigen und stellt ihn zur Rede. Die Rentnerin konnte ihre Börse behalten, dafür floh die unbekannte Frau. Die Polizei nahm den einschlägig bekannten Rumänen fest.

Fünf dumme Einbrecher, zwei dreiste Betrüger und ein ungeschickter Dieb

Trickdiebe in Untersendling: Trickdiebe haben am Montag eine 86-Jährige übel betrogen. Sie klingelten an der Haustür der 86-Jährigen in der Albert-Roßhaupter-Straße. Dort logen sie ihr vor, vom Getränkeservice zu sein - ob sie eine Bestellung habe? Die Rentnerin sagte Nein. Da fragten sie die beiden, ob sie schnell etwas trinken könnten. Die gutgläubige Dame ließ sie hinein. Einer redete in der Küche auf sie ein, der andere durchsuchte die Wohnung und erbeutete 80 Euro. Ein Mann war rund 40 Jahre alt, mittelgroß, mit grauen kurzen Haaren - sein Komplize war rund 23, 1,90 Meter groß und blond.

Einbrecher-Serie im Münchner Osten: Fünf Einbruchsversuche in drei Tagen: Vom vergangenen Freitag bis vergangenen Montag. Ein Unbekannter hat versucht, Büros in der Georg-Kerschensteiner-Straße und in der Englschalkinger Straße aufzubrechen. Er benutzte dabei irgendein Werkzeug, kam aber nicht in die Gebäude und zog ohne Beute ab. Erfolglos war auch ein zweiter Einbrecher in der Altöttinger und in der Zaubzerstraße: Er stieg über die Balkontür und im zweiten Fall über ein gekipptes Badfenster in zwei Wohnungen ein - nur blöd, dass beide Bewohnerinnen drin waren. Er floh. Am Wochenende warf ein Unbekannter das Fenster einer Schule in der Perlacher Straße ein. Seltsamerweise fehlt nichts.

Taschendiebin in der Innenstadt: Sie ist erst 18, hat aber schon viele Taschendiebstähle auf dem Buckel. Am Montag beobachtet ein Angestellter des Elektromarkts Saturn in der Kaufinger Straße die Frau. Sie durchwühlt eine Geldbörse und lässt sie auf einem Regal stehen. Er ruft die Taschendiebfahnder - und die treffen auf eine alte Bekannte: Am 11. März war sie schon wegen acht Taschendiebstählen verhaftet worden, kam aber wieder frei. Das nutzte sie, um am Montag vier weitere Frauen in Schuhläden zu bestehlen. Die Frau ist heroinabhängig.

Trickbetrüger in Schwabing/Englschalking/Kieferngarten: Drei Anrufe, drei vermeintliche Opfer: Am Montag hat ein Unbekannter versucht, drei Rentnerinnen um ihr Geld zu erleichtern. Er rief am Montag zwischen 10.30 und 13.30 Uhr eine 85-Jährige in der Leopoldstraße, eine 68-Jährige in der Plankenhofstraße und sogar eine 97-Jährige in der Bauernfeindstraße an - immer mit derselben Masche: Er gab sich als Verwandter aus, der viel Geld für eine "Investition" braucht. Der Trick ist alt, die Frauen wurden misstrauisch. Alle drei legten auf und riefen die Polizei.

Thomas Gautier

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