München: Demonstration der bayrischen Wirte und Hoteliers am Montag

Zu viel Bürokratie zu wenig Flexibilität: Jetzt gehen die betroffenen Wirte und Hoteliers auf die Barrikaden.
von  Annette Baronikians
Einzug der Wirte zum Frühlingsfest am Freitag - am Montag wird demonstriert.
Einzug der Wirte zum Frühlingsfest am Freitag - am Montag wird demonstriert. © Petra Schramek

Zu viel Bürokratie zu wenig Flexibilität: Jetzt gehen die betroffenen Wirte und Hoteliers auf die Barrikaden und fordern mit einer Großkundgebung in München bessere Rahmenbedingungen.

München - Den bayerischen Wirten und Hoteliers langt’s. Über 3.000 werden am Montag (23. April) aus allen Teilen Bayerns mit ihren Mitarbeitern nach München kommen, um hier zu demonstrieren. Mit einer Großkundgebung und einem Demozug fordert die Branche von der Politik bessere Rahmenbedingungen.

Demonstration als Hilferuf der Branche

"Es geht um den Erhalt des bayerischen Gastgewerbes", sagt Angela Inselkammer, die Präsidentin des Bayerischen Hotel und Gaststättenverbands: "Wir wollen auch weiterhin für unsere Gäste da sein, statt Formulare auszufüllen. Die Demonstration ist ein Hilferuf der Branche, denn eine immer größer werdende Verordnungslawine nimmt unseren Betrieben die Luft zum Atmen." Zugleich verhindere das Arbeitszeitgesetz flexibel auf die Anforderungen einer Dienstleistungsbranche reagieren zu können.

"Wir werden am Montag selbstbewusst auftreten", sagt Verbandssprecher Frank-Ulrich John der AZ: "Wirtshäuser sind schließlich die Grundvoraussetzung für den Tourismus, und dieser ist nach der Industrie mittlerweile die zweitstärkste Wirtschaftskraft Bayerns. Derzeit leben in Bayern 560.000 Menschen vollumfänglich vom Tourismus, davon über 400.000 in Hotellerie und Gastronomie." Nach Berechnungen des Statistischen Bundesamtes hat Bayern bereits zwischen den Jahren 2006 und 2015 fast ein Viertel seiner Schankwirtschaften verloren und befindet sich damit auf Rang zwei des größten Gaststättenrückgangs in Deutschland. Bereits jetzt haben schon gut 500 bayerische Gemeinden kein Wirtshaus mehr.

Start ist um 11 Uhr am Königsplatz

Alles Gründe genug für das Gastgewerbe, um nun auf die Straße zu gehen. Um 11 Uhr startet der Demozug am Königsplatz gen Theresienwiese, wo im Hippodrom-Zelt auf dem Frühlingsfest eine Großkundgebung stattfindet. Der Zeitpunkt für die Wirte-Offensive ist gut gewählt. Schließlich ist in einem halben Jahr Landtagswahl, und da kann das Wohlwollen der Gastro-Branche durchaus nützlich sein. So ist es auch nicht verwunderlich, dass Ministerpräsident Markus Söder und sein CSU-Kollege, Wirtschaftsminister Franz Josef Pschierer, im Hippodrom dabei sein werden. Ob sie (Wahlkampf-)Versprechen für die Wirte mitbringen, bleibt abzuwarten.

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