München, deine Frau geht fremd

Der, Mann, der weltweit Seitensprünge im Internet vermittelt, staunt über München: Hier sind 44 Prozent der Interessierten weiblich.Vor allem am Montagmorgen besteht Bedarf
von  Abendzeitung
Fremdgehen muss nicht unbedingt zum Beziehungs-Aus führen
Fremdgehen muss nicht unbedingt zum Beziehungs-Aus führen © dpa

MÜNCHEN - Der, Mann, der weltweit Seitensprünge im Internet vermittelt, staunt über München: Hier sind 44 Prozent der Interessierten weiblich.Vor allem am Montagmorgen besteht Bedarf

Das Leben ist zu kurz: Gönn’ dir eine Affäre!

Man darf über diese These streiten. Natürlich. Aber sie ist erfolgreich. Mit diesem Slogan wirbt das weltgrößte Seitensprung-Portal: 7,2 Millionen Mitglieder suchen auf dieser Internet-Seite nach Abwechslung. Jetzt gibt es davon den deutschen Ableger (ashleymadison.de). Die Seite hat regen Zulauf, auch und gerade in München. In den ersten Tagen haben sich hier 16.000 Menschen auf die Seite geklickt.

Der Erfinder des Fremdgeh-Service heißt Noel Biderman (39). In seiner Heimat USA gilt er als „meistgehasster Mann des Landes“. Jetzt ist er in Deutschland aktiv – und wundert sich über München: 44 Prozent der Menschen, die hier über seine Agentur eine Affäre suchen, seien Frauen, erzählt Biderman. Das sei weltweit der Spitzenwert. München, deine Frau geht fremd.

Biderman: „Die Frauen in München sind wohl sehr selbstbewusst, und wissen genau, was sie wollen – und was nicht.“ Zu Letzterem gehöre für viele Single-Frauen eine feste Beziehung. Sie stecken ihre Energie lieber in die Karriere. Eine lockere Affäre, sagt Biderman, sei da bequemer.

Dass Biderman mit seinem Unternehmen jetzt nach Deutschland expandiert, hat einen einfachen Grund. Die Deutschen sind Europas Fremdgeher Nummer eins. In diversen Umfragen und Statistiken geben zwischen 40 und knapp 50 Prozent zu, dem Partner schon einmal untreu gewesen zu sein. Ssignifikante Unterschiede zwischen den Geschlechtern gibt es nicht.

Fremdgeh-Agenturen wollen das heimliche Miteinander vereinfachen. Gegen Gebühr. Das Starterpaket bei Biderman kostet 49 Euro. An Tagen wie heute seien die meisten bereit, das auszugeben. Biderman sagt, dass am Montagmorgen stets der größte (Be-)Trieb auf seinem Portal festzustellen ist: „Wenn die – auch sexuellen – Erwartungen ans Wochenende nicht befriedigt wurden, verstärkt sich der Fremdgeh-Gedanke.“

Biderman selbst hat nach eigenen Angaben von seinem Service noch keinen Gebrauch gemacht. Er sei Familienvater und „momentan“ glücklich verheiratet. Sollte der Sex aber einmal nachlassen, könnte sich das durchaus ändern: „Ich habe nicht geheiratet, um wie ein Priester im Zölibat zu leben.“

Sylvia Petersen

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