München: CSU verliert vor allem an der Transrapidstrecke

Nicht nur bei der OB-Wahl, auch bei der Stadtratswahl muss die Münchner CSU eine herbe Niederlage einstecken. Im neuen Stadtrat sitzen 10 Parteien.
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Wer hat wie gewählt? - Die Stimmenauszählung in München dauert mehrere Tage
Daniel von Loeper Wer hat wie gewählt? - Die Stimmenauszählung in München dauert mehrere Tage

MÜNCHEN - Nicht nur bei der OB-Wahl, auch bei der Stadtratswahl muss die Münchner CSU eine herbe Niederlage einstecken. Im neuen Stadtrat sitzen 10 Parteien.

Die CSU Sie verliert gegenüber 2002 sieben Sitze (minus 8,4 Prozentpunkte). Dramatische Verluste fuhr sie entlang der Transrapidstrecke ein – Feldmoching: minus 12,9 Prozent, Moosach: minus 9. Und sie verliert fünf Stadtbezirke an die SPD. Nur Josef Schmids Heimat Allach wählte schwarz. Und Trudering-Riem: Selbst dort verliert die CSU 11,2 Prozent.

Die CSU konnte den Abwärtstrend nicht stoppen. Selbst im schwarzen Aubing büßte sie 9,7 Prozent ein. Mehr noch. Die CSU ist in drei Stadtbezirken nur noch die drittstärkste Partei – hinter den Grünen: Ludwigsvorstadt-Isarvorstadt, Au-Haidhausen und Schwanthalerhöhe.

Der Rest ist rot

Der Rest ist rot. Dabei musste auch die SPD leichte Einbußen einstecken: Sie bekommt zwei Stadträte weniger (minus 2,1 Prozent). Dafür legen die Grünen um drei Sitze auf elf zu und bügelten die Verluste der SPD aus. Damit behält das seit 1990 regierende rot-grüne Bündnis (das älteste in Deutschland) seine absolute Mehrheit. Die Bündnisverhandlungen sollen jetzt zügig über die Bühne gehen.

Zu den Gewinnern gehört auch die FDP: Mit fünf Stadträten (plus zwei) hat sie wieder Fraktionsstatus. Die Linke steigert sich von bisher einem auf drei Mandate.

Aber auch die Neonazis von der „Bürgerinitiative Ausländerstopp“ haben einen Sitz im neuen Stadtrat. Dort ist bisher schon ein ehemaliger Republikaner. München blieb damit relativ verschont: Denn 1990 kamen auf einen Schlag sechs Republikaner in den Stadtrat. Selbst in Sendling, wo um die künftige Moschee gestritten wird, konnten die Rechtsextremisten nicht punkten (rund ein Prozent).

In Sendling verloren CSU und SPD gleichermaßen rund fünf Prozent.

„Pro München“ muss draußen bleiben

Die einzige Gruppierung, die von den elf Listen nicht in den Stadtrat kommt, ist die rechtsextremistische „Pro München“. Damit sind im neuen Stadtrat zehn Parteien und Gruppierungen vertreten.

Die Wahlbeteiligung war mit 47,8 Prozent so schlecht wie bei der OB-Wahl: Mehr als die Hälfte der Münchner blieb zuhause.
wbo

Die Sitzverteilung im Münchner Stadtrat

SPD: 33 (-2)
CSU: 23 (-7)
Grüne: 11 (+3)
FDP: 5 (+2)
Rosa Liste: 1
Linke: 3 (+2)
ÖDP: 1
Bayernpartei: 1
BIA: 1
Freie Wähler: 1

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