München: Bulgaren stehlen Kirchenkunst

Drei Männer sollen sakrale Kunst aus der Sendlinger Kirche St. Margaret gestohlen haben. Urteil nach Geständnis: Sieben Monate Freiheitsstrafe.
München - Dieser Diebesbande ist nichts heilig: Valentin S. (42), Dimitar R. (39) und Sliven S. (26) sollen laut Anklage sakrale Kunstgegenstände aus der Sendlinger Kirche St. Margaret im Wert von 5000 Euro gestohlen haben.
Das Trio aus Bulgarien bestreitet den Vorwurf vor dem Münchner Amtsgericht: „Wir haben damit nichts zu tun.“ Am 8. Mai stoppt die Polizei einen dunklen Ford in München. Die Überführungskennzeichen sind nämlich abgelaufen. Als die Polizisten in den Wagen schauen, entdecken sie ein altes Kruzifix.
Der Fahrer Dimitar R. sagt: „Ich habe das Kreuz in Österreich gefunden. Es lag einfach am Straßenrand.“ Dimitar R. und seine Komplizen werden festgenommen und überprüft. Die DNA-Datenbank findet einen Treffer. In der Kirche ist damals eine Blutspur sichergestellt worden, die exakt zu dem Angeklagten Sliven S. passt.
Nach Erkenntnis der Ermittler sollen die Angeklagten am 30. April, zwischen 14 bis 19 Uhr, in der katholischen Kirche am Margaretenplatz mehrere Glasvitrinen zertrümmert und den Altar aus dem Jahr 1765 beschädigt haben. Gesamtsachschaden: 15000 Euro.
Ihre Beute: sechs Reliquientafeln, eine Madonna, ein Christuskreuz sowie eine Madonna mit Kind, die sie aber gleich in Tatortnähe abstellen, weil Kopf und ein Arm des Kindes abgebrochen ist. Rohrverleger Sliven S. behauptet: „Ich war immer betrunken, zuviel Wodka. Ich weiß von nichts.“
Das nimmt ihm der Richter nicht ab: „Ihr Blut ist in der Kirche gefunden worden.“ Der Angeklagte gibt zu: „Ich war mit Valentin in der Kirche. Dann sind irgendwelche Vitrinen kaputt gegangen. Mehr weiß ich aber nicht.“ Seine Komplizen wollen sich auch an nichts mehr erinnern.
Dimitar R. schiebt es auf Valentin S.: „Der hat ständig geklaut.“ In dem Augenblick greift die Dolmetscherin nach ihrer Handtasche, die an der Stuhllehne in Richtung der Angeklagten baumelt, schließt sie und hängt sie auf die andere Seite des Stuhls. Von den Überführungskennzeichen will er auch nichts gewusst haben: „Die hat Valentin besorgt. Ich habe keine Ahnung.“
Auch Valentin S. weiß nichts und behauptet, dass die Polizei ihn geschlagen hat. Schließlich legen sie doch noch ein Geständnis ab: Urteil je sieben Monate Haft - ohne Bewährung.