München: Böllerwerfer vom Marienplatz verurteilt
München - Er war angetrunken mit Freunden in der Silvesternacht 2017 am Marienplatz unterwegs. "Aus Spaß" hat der damals 19-jährige dort einen Böller in eine Personengruppe geworfen. Die Menschen sprangen auseinander und hielten sich die Ohren zu. Reiner Zufall, dass nicht mehr passierte.
Staatsanwältin Teresa Ott und Strafverteidiger Christian Gerber – der für seinen Mandanten die Tat voll umfänglich einräumt – sind sich beim Prozess am Freitag einig. Der junge Iraker hat sich damit der versuchten gefährlichen Körperverletzung und des Herbeiführens einer Sprengstoffexplosion schuldig gemacht. Geständnis und Reue des Angeklagten wirken aber strafmildernd: Freizeitarrest und 20 Stunden sozialer Arbeit verhängt die Amtsrichterin.
Stadtrat fordert Lösung für Silvester-Problematik
Es ist eine Tat unter vielen an diesem Silvesterabend in München. Vor wenigen Wochen war eine 28-Jährige verurteilt worden, die damals dort eine Silvesterrakete abgefeuert hatte. Die Rakete hatte nur knapp die umstehenden Menschen verfehlt.
Für sie sei es das erste Mal gewesen, dass sie Silvester gefeiert und eine Rakete abgefeuert habe, gab die Angeklagte im Prozess an. Dass diese so dicht über die Köpfe flog, war ein Unfall, sagte die Irakerin, keine Absicht. Sieben Monate Haft, die zur Bewährung ausgesetzt wurden, lautete das Urteil.
Auch Silvester 2018 kam es zu gefährlichen Szenen am Marienplatz. Stadtrat Richard Quaas (CSU) will deshalb vom OB wissen, ob es "konkrete Pläne gibt, wie dem gefährlichen Treiben Einhalt geboten werden kann".
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