München: Betrug am Bankomat

Täter spähten mit Handykamera PIN der Bankunden von der Commerzbank aus, hoben das Geld im Ausland ab. 70.000 Euro Schaden. Urteil 3 1/2 Jahre Freiheitsstrafe.
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Die beiden Betrüger, Victor R. (39, rechts) und Ion D. (37), vor dem Münchner Landgericht.
Die beiden Betrüger, Victor R. (39, rechts) und Ion D. (37), vor dem Münchner Landgericht.

 

Täter spähten mit Handykamera PIN der Bankunden von der Commerzbank aus, hoben das Geld im Ausland ab. 70.000 Euro Schaden.

München - Der Feuermelder hängt unauffällig unter der Decke. Der Kunde beachtet ihn nicht, als er am Bankomat der Commerzbank in der Gabelsbergerstraße Geld abhebt. Tage später dann der Schock: 400 Euro sind weg. Abgebucht an einem Geldautomaten in Kairo.

Der Bankkunde ist dem so genannten „Skimming“ (Abschöpfen) zum Opfer gefallen. Mit einer Videokamera im Feuermelder wird die PIN ausgespäht, durch Manipulation am Kartenschlitz die Daten auf dem Magnetstreifen abgelesen und auf Kartenrohlinge übertragen.

Das Geld wird im Ausland abgehoben. Schaden: 70000 Euro. Der bundesweite Gesamtschaden durch „Simming“ liegt bei 40 Millionen Euro im Jahr. Zwei Täter, Kellner Victor R. (39) und Sporttrainer Ion D. (37), stehen jetzt in München vor Gericht. Vorwurf: bandenmäßige Fälschung von Zahlungskarten.

Ihre Anwälte Michael Adams und Andreas Sanders: „Die wirtschaftliche Not in Rumänien hat sie auf die Idee gebracht.“ Der Ex-Ringer, Ion D., hat 500 Euro monatlich und muss drei Kinder ernähren. Beide sagen: „Es tut uns leid.“

Die Tatorte: Commerzbanken in Bayern und Hessen. Bei einer PKW-Kontrolle geht die Bande, sechs Komplizen droht noch der Prozess, der Polizei ins Netz. Urteil: je dreieinhalb Jahre Haft. Ion D. weinte. Die Vorsitzende Richterin: „Ich kann die ewige Mitleidstour nicht mehr hören.“

 

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