München bekommt ein neues Stadtportal
MÜNCHEN - Der Internetauftritt der Landeshauptstadt wird komplett überarbeitet – und auch die Gesellschafter-Struktur ändert sich.
Übersichtlich ist anders. Wer sich im Stadtportal muenchen.de zurechtfinden will, braucht ein wenig Geduld. Doch jetzt ist ein umfassender Relaunch geplant. „Der neue Auftritt ist für das vierte Quartal 2009 geplant“, bestätigte Stadtdirektorin Gertraud Loesewitz. An dem verbesserten Stadtportal wird derzeit kräftig gebastelt. Schneller sollen die Seiten werden. Navigation, Grafik und Technik werden modernisiert. Und: Die Nutzer sollen künftig interaktiv eingebunden werden – und zum Beispiel Restaurants kommentieren können.
Auch in der Gesellschafterstruktur von muenchen.de stehen gravierende Veränderungen bevor. Noch sind die Stadtsparkasse München, die Stadtwerke und die Landeshauptstadt mit im Boot, genauso wie die Handwerkskammer und die Industrie- und Handelskammer für München und Oberbayern.
Rote Zahlen: Jetzt will die Stadtsparkasse aussteigen
Wie die AZ aus mehreren Quellen erfuhr, will die Stadtsparkasse aussteigen. „Ihr Statut erlaubt nicht, dass sie sich dauerhaft an einer Gesellschaft beteiligt, bei der nicht klar ist, wann sie in die schwarzen Zahlen kommt“, erklärte jemand aus dem Umfeld des Aufsichtsrats der Betreibergesellschaft. Seit 2004 ist das Portal nicht wirtschaftlich. Auch die beiden Kammern werden ausscheiden. Das bedeutet: Verbleibende Gesellschafter von muenchen.de werden nur noch die Stadt und ihre Tochter SWM sein. „Dass Private einsteigen, kommt nicht in Frage“ erklärte Loesewitz.
„Die Gesamtsituation ist alles andere als erfreulich“, lästerte CSU-Stadtrat Richard Quaas. „Man kann sich auf der Seite tot suchen.“ Gemeinsam mit zwei Stadtrats-Kollegen hatte er gestern eine umfassende Anfrage gestellt. „Wie kann der Internet-Auftritt nutzerfreundlicher und nutzerorientierter gestaltet werden?“, fragten sie darin. Im Stadtdirektorium verteidigte man den Internetauftritt. Bei Bürgerumfragen werde dieser gut bewertet.
In der Aufsichtsratssitzung am 12. November sollen nun die Weichen für die Neustrukturierung des Portals gestellt werden. Vielleicht schadet auch ein Blick in andere deutsche Großstädte nichts: In Hamburg und Berlin zum Beispiel werden schwarze Zahlen geschrieben.
Julia Lenders