München: Bekiffter Friseur rast mit Tempo 60 auf getuntem E-Bike durch Schwabing

München – Der 19 Jahre alte Haardesigner aus München war kurz vor Mitternacht auf einem getunten Pedelec reichlich flott auf der Leopoldstraße unterwegs. Statt der erlaubten 25 Stundenkilometer soll das Radl nach Polizeiangaben in jener Nacht Mitte Mai locker Tempo 60 geschafft haben.
Eine Polizeistreife nahm die Verfolgung auf. Der Radler ignorierte allerdings sämtliche Stopp-Signale aus dem Streifenwagen. Am Kaiserplatz konnten die Beamten den E-Biker schließlich anhalten.
Der Friseur reagierte auf den Zwischenstopp überaus aggressiv. Er weigerte sich, seine Personalien zu nennen und wehrte sich anschließend auch massiv gegen die Festnahme, wie eine Polizeisprecherin am Montag mitteilte.
Drogenschnelltest reagiert auf THC
Da der Münchner zudem drogentypisches Verhalten zeigte, wurde eine Blutprobe bei ihm genommen und auch ein Schnelltest gemacht. Der schlug nach Polizeiangaben auf THC an, was darauf hindeutet, dass der E-Biker vor der Fahrt Cannabis geraucht hat. Gegen den Friseur wird ermittelt.
Inzwischen ist klar, dass das getunte E-Bike nicht ihm gehört, sondern einem Bekannten, von dem er es sich geborgt hatte. Wer das Pedelec getunt hat, ist noch unklar.
Schwerpunktkontrolle zum Thema Fahrrad der Polizei München
Der rasende Coiffeur in Schwabing wurde von der Polizei im Rahmen einer Schwerpunktaktion am 10. Mai erwischt. Den ganzen Monat über liefen die Kontrollen, mehr als 3500 Verkehrsteilnehmer wurden überprüft, so ein Polizeisprecher, 2100 wurden beanstandet. Darunter waren auch rund 1000 Autofahrer, die beispielsweise auf Radwegen geparkt hatten. Das kam in 242 Fällen vor, was mindestens 50 Euro Bußgeld kostet. Autofahrer, die einen Radler behindern, riskieren laut Polizei 70 Euro Bußgeld und ein Punkt in der Verkehrssünderdatei.
Rotlichtverstöße, Geisterradler und Ausflug auf die Salzburger Autobahn
Bei der vierwöchigen Aktion im Mai wurden von der Polizei auch etliche Radl-Rambos ausgebremst. Sechs waren auf getunten E-Bikes oder Pedelec unterwegs, die deutlich schneller als die erlaubten 25 Stundenkilometer waren.
199 Radler wurde in München erwischt, die rote Ampeln ignoriert hatten. Das kostet 60 Euro und bringt einen Punkt in Flensburg.
Auch etliche Geisterradler waren dabei, die in falscher Richtung auf Radwegen unterwegs waren. 148 Radler telefonierten während der Fahrt mit dem Handy.
Radfahrer auf Autobahn
Ein 26-jähriger Radfahrer wurde von der Polizei auf der Autobahn A8 in Richtung Salzburg erwischt. Der Mann radelte seelenruhig an einem Sonntagnachmittag Ende Mai auf dem Standstreifen in Richtung Berge. Er sei auf einem Ausflug, sagte er zu den Beamten. Die baten ihn, die Radtour auf dem parallel verlaufenden Feldweg fortzusetzen. Zudem musste er zehn Euro Bußgeld bezahlen.
Radldiebe sitzen in Untersuchungshaft
Zwei professionelle Fahrraddiebe wurden in Ramersdorf von der Polizei erwischt. Sie hatten mehr als zehn geklaute Fahrräder in einem Anhänger deponiert, der im Bereich Margarethe-Selenka-Straße geparkt war. Die beiden 34 und 43 Jahre alten Männer sitzen inzwischen in der JVA Stadelheim in Untersuchungshaft.