München: Autoknacker gehen Grenzpolizei ins Netz
München - Es waren dramatische Szenen: Ein tschechischer Autoknacker fiel mit einem gestohlenen VW-Bus samt Anhänger bei Furth im Wald Polizisten auf. Die Haltezeichen der Beamten ignorierte der Mann und fuhr weiter. Als es nicht mehr weiterging, floh der Dieb zu Fuß. Doch die Polizei konnte ihn bereits nach 20 Minuten stellen. Jetzt muss sich der Mann gemeinsam mit einem Komplizen vor Gericht verantworten.
Täter nahmen sich sechs Stunden Zeit
Am späten Abend des 7. März 2019 drangen die Angeschuldigten (45, 48) in die Tiefgarage des Europäischen Patentamtes in der Bayerstraße ein, sie ist mit einer Schranke gesichert. Sechs Stunden nahmen sich die Diebe laut Anklage Zeit, um die Tiefgarage nach lohnenswerter Beute – insbesondere hochwertigen Motorrädern – zu durchsuchen.
Zunächst wählten sie aber einen Transporter aus, um die Motorräder damit abtransportieren zu können. Sie stachen das Schloss der Beifahrertür auf und fanden danach den versteckten Schlüssel des VW T5 Multivan im Fahrzeug. Der Transporter war damit startklar. Der Fischzug konnte beginnen.
TÜV abgelaufen - Autoknacker stehlen Kennzeichen
Bei einer KTM 1190 Adventure, Wert 14.170 Euro, zwickten sie das Kettenschloss auf, bei einer weiteren KTM wurde das Lenkradschloss aufgebrochen. Die Diebe holten sich noch einen Anhänger und zwei Rennmaschinen aus der Garage.
Da der TÜV bei dem Anhänger abgelaufen war, stahlen die Diebe auch noch ein Kennzeichen. Die Polizei in Furth im Wald schöpfte dennoch Verdacht.
Die Täter sind geständig. Den einen erwartet eine Haftstrafe von zwei bis drei Jahren ohne Bewährung, den anderen eine Bewährungsstrafe von zwei Jahren. Aber für Letzteren ist es damit noch nicht vorbei. Gegen ihn laufen noch Verfahren in Nürnberg, Dresden und München.
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