München: Auf der Reichenbachbrücke schlägt Handy-Räuber auf Opfer ein

München - Es sind zwei der Hotspots in München: Der Alte Botanische Garten und die Reichenbachbrücke beschäftigen überdurchschnittlich oft die Justiz. Jüngstes Beispiel ist der Prozess gegen einen 34-Jährigen. Die Tatorte? Richtig, laut Anklage waren das der Alte Botanische Garten und die Reichenbachbrücke.
In beiden Fällen habe der Mann laut Anklage seinen Opfern Handy oder Bargeld gestohlen. Oder wollte das zumindest. Im ersten Fall soll er auch einer Frau am Alten Botanischen Garten 30 Euro gestohlen haben. Im zweiten Fall im August 2022 an der Reichenbachbrücke wehrte sich das Opfer aber so vehement, dass der Angeklagte von einer angerückten Polizeistreife festgenommen werden konnte.
Mit den Fäusten gegen Kopf, Gesicht und Brust geschlagen
Das 49-jährige Opfer, ein eher schmächtiger Mann, berichtet im Zeugenstand, dass er sein Handy, ein Samsung-Modell (Wert etwa 800 Euro), auf einer Bank am Schachplatz abgelegt hatte. Er habe dann gesehen, wie der Angeklagte das Handy einsteckte und davonlief. Er sei ihm nachgelaufen und habe ihn mitten auf der Brücke stellen können. Der 49-Jährige forderte sein Handy zurück. Stattdessen begann ihn der Dieb mit den Fäusten gegen Kopf, Gesicht und Brust zu schlagen, außerdem soll er getreten haben.
Das Opfer fiel nach einem Tritt zu Boden, sei aber rasch wieder aufgestanden. Im weiteren Verlauf verlagerte sich die Auseinandersetzung auf die Straße, wo es zu dramatischen Szenen gekommen sein soll. Eine herankommende Straßenbahn konnte laut Anklage nur kurz vor Täter und Opfer abbremsen. Der 49-Jährige habe dann versucht, sich zu befreien und wegzulaufen.
Doch nun nahm der 34-Jährige seinerseits die Verfolgung auf, griff nach einem Blumentopf und warf ihn laut Anklage in Richtung des Kopfes des 49-Jährigen. Der Mann konnte aber ausweichen. Bei der Verhandlung konnte sich das Opfer an keinen Blumentopfwurf erinnern. Eine Zeugin aber schon.
Was sagt der Angeklagte zu den Vorwürfen? Gar nichts, seine Strafverteidigerin Birgit Schwerdt erklärt stattdessen, dass sich ihr Mandant an nichts erinnern könne. Tatsächlich hockt der 34-Jährige beinahe teilnahmslos auf der Anklagebank. Der Prozess wird fortgesetzt..