München: Auch Bars setzen auf ihre Wirtsgärten

Überall in München kochen plötzlich Kneipenbesitzer und bestuhlen Außenflächen.
von  Jasmin Menrad
Das Riffraff in Giesing: Ein beliebter Treffpunkt bei Sechzgern.
Das Riffraff in Giesing: Ein beliebter Treffpunkt bei Sechzgern. © Daniel von Loeper

München - Die Stammgäste scharren schon mit den Hufen. "Spätestens am Mittag sperre ich am Montag auf", sagt Florian Faltererer vom Riffraff in Giesing, "vielleicht sogar schon um 9 Uhr." Er lacht. Denn spätestens um 20 Uhr ist Schluss.

Gastronomie: Anpassungen an die neuen Regelungen

Falterer hat bei seinem Riffraff, das als Bar mit Kulturangebot von Sechzig über Ausstellungen bis Stand-up-Comedy bekannt ist, einen Wirtsgarten, und den wird er ab kommender Woche intensiv nutzen, auch sonntags. "Das wird Tageslichttrinken", glaubt er, bietet aber auch "nette, sexy Kleinigkeiten" zu essen an, und donnerstags kommt der Foodtruck von Herz und Schnauze Apen-Essen mit Burgern. Den Gehsteig an der Tegernseer Landstraße hat er zusätzlich noch als Freischankfläche genehmigt bekommen.

Im Sax im Glockenbachviertel haben sie die Krise als kreative Herausforderung begriffen und das Viertel mit einer Tageskarte und - ganz neu - mit Eis versorgt. "Läuft zufriedenstellend", heißt's im Sax, gefolgt von einem herzlichen Lachen. "Wie das dann mit unserem Biergarten genau laufen soll, werden wir aus der Presse erfahren. Aber wir bereiten uns darauf vor, dass es wird wie in Österreich." Das würde zum Überleben reichen. Überhaupt: "Hauptsache, wir sind gesund."

Getränke und Essen zum Mitnehmen

Christian Blau vom Kilombo im Westend und Roten Knopf in Haidhausen arbeitet am perfekten veganen Fleischpflanzerl. Die fleischigen Fleischpflanzerl sind nämlich schon perfekt. Obwohl er eine Außenfläche vor seiner Eckbar hat, wird er erst am 25. Mai aufmachen. "Die Woche vorher geht’s ja nur bis 20 Uhr, und die Leute dürften sich drinnen nichts holen. Des is a Kas." In knapp zwei Wochen wird er dann Fingerfood zum Mitnehmen anbieten und Bier vom Holzfass. "Das große Geld macht man damit natürlich nicht", sagt Blau, klingt frohgemut dabei.

Die Gastronomen wirken entspannter, seitdem es Aussicht auf Lockerungen gibt – klassische Bars bangen weiter. Die Prognose aller, mit denen die AZ gesprochen hat: Das wird einen Wildwuchs geben, und die Gäste, wenn die Biergärten voll sind, werden irgendwo mit ihrem Getränk und Essen zum Mitnehmen herumstehen.

Lesen Sie hier: Biergärten und Restaurants - Diese Corona-Regeln gelten für die Gastronomie

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