München: Astronaut Charlie Duke zu Gast im Deutschen Museum

50 Jahre Mondlandung: Der ehemalige Nasa-Astronaut Charlie Duke spricht im Deutschen Museum über sein Leben.
Philipp Seidel |
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Charles Duke ist einer von nur vier Menschen, die auf dem Mond waren und noch davon berichten können.
Sebastian Gollnow/dpa Charles Duke ist einer von nur vier Menschen, die auf dem Mond waren und noch davon berichten können.

München - Es gab keine Straßen auf dem Mond, aber auch keinen Verkehr, man konnte also hinfahren, wo man wollte – nur nicht in die Krater." Was klingt wie aus einem Science-Fiction-Film, ist eine Episode im Leben des Charlie Duke. Der ehemalige Nasa-Astronaut war 1972 mit der Apollo-16-Mission auf dem Mond – mit damals 36 Jahren als jüngster Astronaut. Sicher der größte Moment fürs Tagebuch.

Noch wichtiger freilich für die Geschichtsbücher: Charlie Duke war vor bald 50 Jahren, am 21. Juli 1969, der Mann, der als "Capcom" die Funkverbindung von der Erde ins All hielt, wo mit Neil Armstrong der erste Mensch den Mond betrat.

Am Samstag war Duke zu Gast im Deutschen Museum und erzählte aus seinem Astronautenleben und von jenem Tag. "Erst hatten wir Probleme mit der Kommunikation. Dann hatten wir Probleme mit dem Computer. Dann Probleme mit der Flugbahn. Und als Folge daraus schließlich auch noch Probleme mit dem Treibstoff."

Duke ließt ein Familienfoto auf dem Mond zurück

Am Ende hat die Landung im Mare Tranquillitatis geklappt. Als Armstrong dann aus der Landekapsel ausstieg, habe absolute Stille im Kontrollzentrum auf der Erde geherrscht, und vom Mond knisterten Armstrongs Jahrhundert-Worte: "Das ist ein kleiner Schritt für den Menschen, ein riesiger Sprung für die Menschheit."

Launig erzählte Duke im Gespräch mit Museums-Direktor Wolfgang Heckl von seinem eigenen Trip zum Mond. Zwei Jahre hat er für diese Mission trainiert. Auf dem Mond wollte er dann – im Olympiajahr 1972! – einen Hochsprung machen, wobei er aber hintenüber kippte und fast auf seinen lebenserhaltenden Versorgungsrucksack gefallen wäre. Im letzten Moment habe er sich auf die Seite drehen können.

Duke hat – mit Erlaubnis der Nasa – ein Foto von seiner Familie auf dem Mond zurückgelassen. Auch das Mondauto blieb dort. "Wenn Sie ein Acht-Millionen-Dollar-Auto mit einer defekten Batterie haben wollen – ich kann Ihnen sagen, wo es steht." Heute, viele Jahre nach seinem Ausscheiden aus der Nasa, wolle er junge Ingenieure ermutigen, Astronaut zu werden – und große Träume zu haben: "Dream big!"

Diese beiden Ziele soll die Raumfahrt haben

Später saßen dann gleich zwei Astronauten vor großem Publikum im zukünftigen "Forum der Zukunft" des Deutschen Museums: Charlie Duke und der Physiker Ulrich Walter, der 1993 für knapp zehn Tage mit der Raumfähre Columbia im Weltraum war, um im Spacelab zu arbeiten. Walter leitet seit 2003 den Lehrstuhl für Raumfahrttechnik an der Technischen Universität, er soll nun im Auftrag des Ministerpräsidenten Markus Söder (CSU) eine große Raumfahrt-Fakultät mit am Anfang stolzen 20 Professuren einrichten.

Er halte es für unwahrscheinlich, dass eines Tages Roboter den Menschen bei der Raumfahrt ersetzten. Schließlich spiele auch der emotionale Aspekt eine Rolle: "Niemand würde einen Roboter, der vom Mond zurückkommt, fragen: Erzähl mal, wie war’s denn?"

Für Walter hat die Raumfahrt der Zukunft zwei Ziele: Sie muss Asteroiden beseitigen können, die das Leben auf der Erde bedrohen. Und sie soll eine Antwort auf die Frage suchen: Sind wir allein im All?

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