München: Anwohner protestieren gegen Müll und Lärm an der Isar

München - Das Grillen am Flaucher wird zur Staatsaffäre. Auf Betreiben einer Anwohner-Initiative, die sich über den ewigen Lärm, den Grillgeruch und die Vermüllung ärgert, wird sich nun auch die Bayerische Staatsregierung mit dem Thema befassen.
Der Landtag hat kürzlich einen entsprechenden Beschluss gefasst. Umweltminister Marcel Huber (CSU) soll nun prüfen, ob sich die Belastung der Anwohner nicht doch in Zahlen gießen lässt. Das Anti-Grill-Bündnis fordert nämlich, die Grillzone am Flaucher zu verkleinern. Als Grundlage für einen solchen Erlass sollen die Schadstoffe in der Luft gemessen werden. Die Stadt lehnt eine solche Messung bislang jedoch konsequent ab.
Isar-Müll: Stadt verspricht härtere Strafen
Die Stadt beruft sich dabei auf eine Expertise des Landesamts für Umwelt. Dieses hält es für höchst unwahrscheinlich, dass am Flaucher die gängigen Grenzwerte überschritten werden. Das Gegrille reiche erfahrungsgemäß weder aus, um an mehr als 35 Tagen den zulässigen Höchstwert von 50 Mikrogramm Feinstaub zu durchbrechen, noch werde der erlaubte Jahresmittelwert gesprengt, so die Umweltbehörde.
Die Stadt verspricht nun, die Überwachung der Grillzone zu verbessern und Müllsünder konsequenter zu bestrafen. Die Forderung nach einer Ausweitung der Grillverbotszone bis zur Marienklause weist das Planungsreferat jedoch zurück. Ein erweitertes Verbot würde nur dazu führen, dass sich die ohnehin schon sehr vielen Grill-Gesellschaften dann einfach auf einer noch kleineren Fläche konzentrierten, so die Auskunft aus dem Rathaus.
Der Anwohner-Initiative ist das zu wenig. Sie seien keine Berufsnörgler oder Wutbürger, so Sprecherin Roswitha Hörmann. "Wir lieben die Isar und teilen diese Liebe gerne mit jedem Münchner, der Maß halten kann", sagt sie. Man dürfe aber auch nicht zulassen, dass die Isar immer mehr zur Partyzone verkomme, so Hörmann. Deshalb muss nun also auch das Umweltministerium noch einmal ran.