München: Anklage gegen Islamisten

Bei einer Razzia wurden Werbevideos für den Kampf im Tschetschenienkrieg und Hetzschriften gegen „Ungläubige“ gefunden - jetzt hat der Staatsanwalt Anklage gegen acht Männer erhoben. Sie sind keine Unbekannten.
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MÜNCHEN - Bei einer Razzia wurden Werbevideos für den Kampf im Tschetschenienkrieg und Hetzschriften gegen „Ungläubige“ gefunden - jetzt hat der Staatsanwalt Anklage gegen acht Männer erhoben. Sie sind keine Unbekannten.

Ihr Programm soll purer Hass gewesen sein. Hass auf „Ungläubige“. Jetzt hat die Staatsanwaltschaft München Anklage gegen acht Islamisten erhoben. Die Vorwürfe: Bildung einer kriminellen Vereinigung sowie Volksverhetzung. Der Leitende Oberstaatsanwalt Anton Winkler bestätigte am Wochenende einen entsprechenden Bericht des Magazins „Focus“. Bei einer Durchsuchung 2008 sollen bei den Angeklagten zahlreiche Werbevideos für die Teilnahme am Tschetschenienkrieg gefunden worden sein. Außerdem Hetzschriften, in denen etwa ein „Ungläubiger“ als „Abtrünniger hingerichtet werden soll, weil er den Koran verleugnet.“

Als ein Kopf der angeklagten Gruppe gilt laut „Focus“ der gebürtige Syrer Dabbagh (37) – Imam der Leipziger Al-Rahman-Moschee. Nach außen hin gibt Dabbagh sich harmlos. In einem offenen Brief, der auf der Homepage der Moschee veröffentlicht ist, schreibt er: „Liebevoller Umgang miteinander und der Respekt vor Andersdenkenden sind große Wünsche, für die es sich anzustrengen lohnt.“

Märtyrer-Songs bei der Autofahrt

In Wirklichkeit sollen Dabbagh und seine Mitstreiter aber das Ziel verfolgt haben, vor allem deutsche Konvertiten zu radikalisieren. In deutschsprachigen Islamseminaren soll die Vereinigung den Weg „für die Teilnahme an dschihadistischen Aktivitäten“ bereitet haben, so schreibt der „Focus“.

Ebenfalls angeklagt: Reda Seyam (49). Vergeblich hatte die Bundesanwaltschaft in der Vergangenheit versucht, ihm eine Mitschuld an den Bombenanschlägen von Bali im Jahr 2002 nachzuweisen. Jetzt hat das Katz-und Maus-Spiel wohl zunächst einmal ein Ende. Seyam soll selbst seine sechs Kinder zum Hass auf „Ungläubige“ angehalten haben. Bei einer Autofahrt spielte er ihnen angeblich ein wenig kindgerechtes Lied vor. Der Text: „Trage deine Waffen und habe keine Angst vor dem Untergang, der Sieg liegt im Tod der Feinde.“

lj

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