München Altstadt: Selfie-Streit artet aus - 17-Jähriger niedergestochen

Ein Streit in der Münchner Herzog-Wilhelm-Straße um Selfies und ein kaputtes Handy eskaliert brutal. Ein junger Mann liegt mit lebensgefährlichen Stichverletzungen im Krankenhaus. 
von  Ralph Hub
An der Tankstelle in der Herzog-Wilhelm-Straße ist der Schüler am Freitag von einem Unbekannten niedergestochen worden.
An der Tankstelle in der Herzog-Wilhelm-Straße ist der Schüler am Freitag von einem Unbekannten niedergestochen worden. © Daniel von Loeper

München/Altstadt – Der Schüler aus München liegt in kritischem Zustand auf der Intensivstation einer Münchner Klinik. Er war von einem Jugendlichen nach einem Streit um ein lädiertes Handy niedergestochen worden. Der Täter und seine Begleiter sind flüchtig.

Der 17-Jährige hatte mit vier Freunden am Freitagnachmittag im Englischen Garten gefeiert. Gegen 17 Uhr fuhren sie mit der U-Bahn in die Altstadt. An der Agip-Tankstelle in der Herzog-Wilhelm-Straße wollten sie Leergut abgeben. Die Jugendlichen machten Selfies.

"Die Stimmung war sehr ausgelassen und keinesfalls aggressiv", sagt Josef Wimmer, Chef der ermittelnden Mordkommission. Vier Jugendliche, zwei junge Burschen mit ihren Freundinnen, wollten nicht, dass sie gefilmt oder fotografiert werden. Es kam zum Streit mit der Schülergruppe. Dabei fiel das Handy des 17-Jährigen zu Boden.

Unbekannter Täter sticht zu und verletzt 17-Jährigen lebensbedrohlich

Die beiden Pärchen gingen. Als der 17-Jährige sah, dass sein Smartphone beschädigt ist, folgten er und ein Freund (18) der Gruppe. Der Schüler wollte klären, wer für den Schaden aufkommt.

Es kam zum Streit. Dabei zog einer der Angesprochenen ein Messer oder eine ähnliche Waffe und stach zu. Der 17-Jährige wurde dabei so schwer am Oberkörper verletzt, dass er stark blutend zusammenbrach und das Bewusstsein verlor. Sein Freund, der ebenfalls verletzt wurde, leistete Erste Hilfe.

Der 17-Jährige kam unter laufender Reanimation ins Krankenhaus. Der Messerstecher und seine Begleiter flüchteten. Die beiden Mädchen werden von der Polizei als Zeugen gesucht. "Sie waren an der Tat nicht beteiligt", so Oberstaatsanwältin Anne Leiding, "ihnen drohen deshalb keine strafrechtlichen Konsequenzen".


Täterbeschreibungen: 

Unbekannter Täter: Männlich, ca. 175 cm, orientalischer Typ, ca. 17-18 Jahre alt, schwarze Haare mit Scheitel und oben länger als an den Seiten, schmale Augen.

Begleiter des unbekannten Täters: Männlich, ca. 170 cm, ca. 17-18 Jahre alt, orientalischer Typ, schwarze Haare, evtl. Drei-Tage-Bart, helle bis weiße Oberbekleidung mit Blutanhaftungen auf der Schulterrückseite.

Begleiterin 1: Weiblich, ca. 16-18 Jahre, 170-175 cm groß, schlank, schwarz gefärbte, lange Haare, Zahnspange, akzentfreies Deutsch, osteuropäischer Typ, bekleidet mit einer schwarzen Adidas-Jogginghose mit weißen Streifen und schwarzem Langarmshirt, weiße Turnschuhe, trug eine Handtasche.

Begleiterin 2: Weiblich, ca. 14-17 Jahre, 170-175 cm groß, normale Figur, hellbraune schulterlange Haare, bekleidet mit Jeans, weißen Turnschuhen, schulterfreies Shirt, darunter helles Spaghetti-Top.

Zeugenaufruf: Personen, die sachdienliche Hinweise geben können, werden gebeten, sich mit dem Polizeipräsidium München, Kommissariat 11, Tel. 089/2910-0, oder jeder anderen Polizeidienststelle in Verbindung zu setzen.

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