München: Ärger um die Grünwalder-Straße-Aufkleber geht weiter
Für die einen ein großer Spaß, für die anderen ein echtes Ärgernis: Die "Grünwalder Straße"-Aufkleber beschäftigen München auch im neuen Jahr. Und gehen langsam ins Geld.
München - Seit Ende 2018 wurden in München einige Straßen umbenannt - dafür verantwortlich war allerdings keine offizielle Stelle. Wer die Aufkleber mit der Aufschrift "Grünwalder Straße" in der Stadt verteilt, ist nach wie vor unklar.
Fakt ist jedoch: Die Aufkleber halten auch 2019 die Behörden auf Trab. Wie die Polizei auf AZ-Anfrage mitteilt, sind Polizeistreifen in München im Einsatz, um nach den überklebten Straßenschildern Ausschau zu halten. Bisher gab es 68 Fälle im Stadtgebiet.
Dabei handelt es sich aber nicht um ein Kavaliersdelikt. Denn mit dem Anbringen der Aufkleber ist laut Polizei der Straftatbestand der gemeinschädlichen Sachbeschädigung erfüllt. Darauf steht laut Gesetzbuch eine Freiheitsstrafe von bis zu drei Jahren oder eine Geldstrafe. Aus dem Scherz kann also schnell Ernst werden.
Der "Straßennamen-Spaß" geht langsam ins Geld
Die Baureferat der Stadt München ist für die Entfernung der "Grünwalder Straße"-Sticker zuständig. Die Reinigung eines Schilds kostet 25 Euro und dauert rund 30 Minuten. Die Anfahrt des Mitarbeiters ist da noch nicht mit eingerechnet.
Die Stadt München kostete der "Straßennamen-Spaß" bisher 1.700 Euro. Nur für die Reinigung wohlgemerkt. Die Kosten für Polizeistreife und kriminaltechnische Ermittler kommen noch oben drauf.
Laut Polizei werden die Sticker spurentechnisch untersucht. Die Ergebnisse der Untersuchungen stehen noch aus. Im Visier der Fahnder: Fans oder Mitglieder einer Ultra-Vereinigung des TSV 1860. Belastbare Beweise gibt es dafür allerdings noch nicht. Im Dezember 2018 wurde eine Gruppe Löwen-Fans auf frischer Tat ertappt und angezeigt. Die Aufkleber-Aktion geht aber im neuen Jahr weiter. Das jüngste Opfer war die Ehrengutstraße.
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