München: 8.340 Neubauwohnung, aber das reicht noch lange nicht
München – 8.340 Neubauwohnungen wurden im vergangenen Jahr in München gebaut. Das klingt nach viel, reicht aber noch lange nicht. Auch die Summe von 2,98 Milliarden Euro, die in den Neubau investiert wurde, lässt aufhorchen.
"Das klingt viel. Tatsächlich müsste es aber mehr sein, wenn München seinen Beitrag zur Wohnraum-Offensive der Bundesregierung leisten will. Denn der Neubau von bezahlbaren Wohnungen ist die einzige effektive Antwort auf steigende Mieten und hohe Immobilienpreise, von denen auch Bayern betroffen ist", sagt Karl Bauer (IG BAU) vom Verbändebündnis Wohnen.
Derzeit gibt es ein Minus von 32 Prozent
Deshalb fordert das Bündnis jetzt sowohl den Bund, das Land Bayern als auch die Kommunen auf, mehr zu investieren. Denn das Ziel ist noch lange nicht erreicht. Die Große Koalition aus CDU/CSU und SPD hatte ein großes Vorhaben: 1,5 Millionen Neubauwohnungen sollten bis zum Jahr 2021 in Deutschland entstehen, das bedeutet 375.000 pro Jahr. Das sei ein derzeitiges Minus von 32 Prozent, erklärt Bauer weiter.
Dass das Ziel noch erreicht werden kann, daran hat er starke Zweifel. Denn zwar habe Bundeskanzlerin Angela Merkel angekündigt, in diesem Zeitraum sechs Milliarden Euro bereitzustellen. Tatsächlich benötigt würden aber 16 Milliarden, eine andere Dimension.
"Turbo-Impulse" vom Bund
Dass nicht genug Geld vorhanden ist, bereitet Karl Bauer Sorgen. Denn Wohneigentum sei auch eine wichtige Altersvorsorge. "Die eigenen vier Wände sind da und haben Bestand – unabhängig davon, wie die Rentenhöhe im Alter schwankt. Sie bieten die Sicherheit eines dauerhaften 'Daches über dem Kopf' – ohne Angst vor Mieterhöhungen oder vor einer Kündigung", sagt er.
Das Verbändebündnis Wohnen erhofft sich vom Bund, dass er dem Wohnungsneubau "Turbo-Impulse" gebe. Zusätzliches Fördergeld und steuerliche Anreize sind der Wunsch. Auch die von der Union und SPD im GroKo-Koalitionsvertrag vereinbarten Punkte zum Wohnungsbau müssten rasch umgesetzt werden.
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