Müllhalde München: Debatte um die Konsequenzen

Kartons, Becher und Tüten - die Mülleimer laufen über. Die CSU im Rathaus sieht dringenden Handlungsbedarf. Die AZ erklärt die Debatte.
von  Christina Hertel
In der ganzen Stadt laufen die Tonnen über.
In der ganzen Stadt laufen die Tonnen über. © CSU

München - Leere Pizzakartons, Papiertüten und To-Go-Becher - seit die Restaurants geschlossen haben, seit die Menschen ihr Essen immer mitnehmen müssen, quellen die Mülltonnen über. Und die Stadt kommt mit dem Aufräumen offenbar kaum mehr hinterher.

CSU-Forderung: Stadt soll Kosten für Lösung des Müllproblems tragen

Die CSU fordert deshalb nun, dass die Stadt sich um ihr Müllproblem intensiver kümmert. Sie solle "hochfrequentierte" Plätze und Parks, wie es in dem Antrag heißt, häufiger reinigen. Die Kosten, die dadurch entstehen, sollen allerdings nicht auf die Anwohner umgelegt werden. Die Stadt soll sie selbst tragen.

Solche Fotos von überlaufenden Mülleimern seien bloß Momentaufnahmen, meint Pressesprecherin Dagmar Rümenapf vom Baureferat. Ihre Behörde ist dafür zuständig, die Straßen und die städtischen Grünanlagen sauber zuhalten. Und bereits jetzt habe das Baureferat Maßnahmen ergriffen.

Gärtner- und Wedekindplatz: Reinigung zweimal täglich 

An den Isarauen arbeiten die Reinigungskräfte laut Rümenapf schon seit dem Frühjahr in einem Turnus wie sonst im Hochsommer. Auch die Anzahl der Gitterboxen sei auf über 100 aufgestockt worden.

Corona-Zeiten: Immer mehr Sperrmüll

Außerdem ist das Baureferat nicht alleine für die Sauberkeit Münchens verantwortlich. Die Wertstoffinseln müssen die Abfallunternehmen, die die Container dort entleeren, reinigen.

Seit Corona falle dort immer mehr Sperrmüll an, erzählt Klaus Thielmann. Er arbeitet für das Abfallunternehmen Remondis, das einen großen Teil der Container entleert.

Mehr Wertstoffinseln: Aber wo sollen sie hin?

Etwa 600 Tonnen Sperrmüll müssen von den Wertstoffinseln im Jahr entfernt werden, sagt Thielmann. Um diese Verschmutzung einzudämmen, würde die CSU besonders schmutzige Standorte gerne von einem Securitydienst überwachen lassen.

Außerdem solle die Stadt überprüfen, ob genug Wertstoffinseln vorhanden sind. Denn auch die Container werden immer voller: 16 Prozent mehr Glas und etwa sechs Prozent mehr Kunststoffabfälle als in Zeiten vor der Pandemie fallen gerade an.

Doch neue Standorte für Wertstoffinseln zu finden, ist gar nicht so einfach- zum Beispiel, weil sich Anwohner über Lärm beschweren. Kommunalreferentin Kristina Frank (CSU) würde gerne auf Parkplätzen von Supermärkten Container aufstellen. Doch Gespräche mit den Ketten seien bislang gescheitert.

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