Müller-Brot: Der nächste Brezn-Alarm

München - Was für ein Schock für Müller-Brot-Chefin Evi Müller. Voller Stolz hatten sie und ihr Geschäftspartner Franz Höflinger letzte Woche verkündet: „Zur Wiesn backen wir wieder selbst!“ 500000 Brezn wollen sie dafür produzieren. Nach einem traditionellen Rezept von Müllers Vater Hans: „Echte Müller-Brezn.“ Und dann das.
Bei der Heinz KG, einer Großbäckerei, die auch für Müller-Höflinger backt, wurden Hygienemängel festgestellt. Um welche Mängel es genau geht, gab die Behörde bisher nicht bekannt.
Laut Landratsamt Landshut wurde nach einer Kontrolle am Freitag ein Ordnungswidrigkeitsverfahren eingeleitet, die Herstellung an zwei Standorten der Firma wurde vorübergehend gestoppt. Die Waren einer gesamten Produktionswoche kamen gar nicht erst in den Handel – oder wurden zurückgerufen.
Evi Müller ist dennoch überzeugt: „Das beeinträchtigt in keiner Weise unsere Produkte. Mangelhafte Ware würden wir natürlich nicht abnehmen.“ Ihr Sprecher Torsten Fricke fügt hinzu: „Das Landratsamt hat keinen Verkaufsstopp für die Waren erlassen. Herr Höflinger hat trotzdem aus reiner Vorsicht veranlasst, die Ware nicht auszuliefern und zu vernichten.“
Ein Brezn-Engpass für die Wiesn droht deshalb nicht, sagt Evi Müller. Der Großteil komme aus den eigenen Produktionen an der Friedenheimer Brücke und in der Nähe der Großmarkthalle: „Von dort kommen die Brezn ofenwarm auf der Wiesn an.“ Außerdem sei die Heinz KG, ein Großbäcker mit etwa 250 Kunden in ganz Deutschland, nur einer von insgesamt sechs Lieferanten, die Müller-Höflinger mit Backwaren versorgen.
Ihr Ziel, endlich wieder selbst zu backen, haben Evi Müller und Franz Höflinger erreicht. Sie gehören zu den insgesamt sechs Lieferanten, die Zelte und Standl auf der Wiesn mit frischen Brezn und anderen Backwaren versorgen – auch weiterhin.
Evi Müller zur AZ: „So ein Vorfall zeigt nur, dass das Kontrollsystem funktioniert. Und dass so streng kontrolliert wird, finde ich super.“