"Mr. Condom": Mit HipHop gegen HIV
MÜNCHEN - 233 Menschen stecken sich in diesem Jahr mit HIV an, in München sind es 91. Ein Grund für die Münchner Aidshilfe, weiter aufzuklären: Die Organisation wird jetzt 25 Jahre alt.
Etwa 66 000 Menschen in Deutschland sind HIV-infiziert. In Bayern steckten sich in diesem Jahr 233 Menschen an, in München waren es 91 (Stand: 1. Oktober). Diese Zahlen präsentierte die Münchner Aidshilfe gestern in der Lindwurmstraße – die Organisation wird 25 Jahre alt. Mit dabei waren auch der bayerisch-nigerianische HipHopper Kool IC und der Schauspieler Giovanni Arvaneh (Marienhof“).
„Besonders betroffen sind vor allem homosexuelle Männer, Flüchtlinge und Migranten“, sagte Aidshilfe-Mitarbeiter Michael Tappe. Aids sei zwar im Laufe der Zeit immer besser behandelbar. „Das ändert aber nichts daran, dass nach wie vor Menschen sterben.“ Betont wurden auch die Konsequenzen einer Infizierung mit HIV. Psychische Belastung und (berufliche) Diskriminierung – auch Entlassungen habe es nach Bekanntwerden einer Infektion bereits gegeben.
Antje Sanogo und Tzeggereda Mihreteab berichteten über den Umgang mit HIV innerhalb der afrikanischen Gemeinschaft in München, wo Ängste und Stigmatisierungen einzelner Mitglieder noch immer eine Rolle spielen. Auch die Sprachbarriere hindere Betroffene daran, schnell Kontakt aufzunehmen und Hilfe zu bekommen.
Der HipHopper Kool IC stellte sein Lied „WM 2010“ vor. Er selbst nennt sich im Song „Mr. Condom“ und macht sich für Prävention stark. Seine Botschaft: Aids macht nicht an Grenzen halt. Wie das sportliche Großereignis hat auch HIV eine internationale Dimension.
Am 1. Dezember ist Welt-Aidstag, Giovanni Arvaneh verkauft am 5. Dezember Aids-Teddybären in der Sendlinger Straße. Sein Credo: „Die Aidshilfe verkörpert das Menschliche.“
Tobias Langenbach
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