Motorrad-Demo in München untersagt: KVR bremst Biker aus

München - Drei Runden im Uhrzeigersinn über den Mittleren Ring als Zeichen des Protests: Mit einem Korso wollten am Samstag bis zu 12.000 Motorradfahrer in München gegen Fahrverbote an Sonn- und Feiertagen demonstrieren.
Doch daraus wird nichts: Am Freitagnachmittag hat das Kreisverwaltungsreferat (KVR) der Motorrad-Demo eine Absage erteilt. Als Gründe geben die Behörden "massive Sicherheitsbedenken" sowie zu erwartende "enorme Verkehrsbehinderungen" an. Gabor Kovacs, Sprecher der Motorradstaffel "Blue Peers" und Organisator der Demo muss laut KVR nun sämtliche Teilnehmer von der Absage informieren.
Stadt schließt Biker-Treffen trotz Absage nicht aus
Trotz der offiziellen Absage schließt die Stadt nicht aus, dass sich am Samstag trotzdem etliche Biker auf dem Mittleren Ring einfinden werden. Autofahrer sollen den Mittleren Ring wenn möglich meiden, auch weil die Polizei an verschiedenen Stellen möglicherweise Absperrungen anbringen könnte.
Kovacs hatte laut KVR vor der Veranstaltung mindestens 8.000 Teilnehmer bei der Versammlungsbehörde angemeldet. Doch die Tausenden Biker würden den Verkehr am Mittleren Ring und den angrenzenden Bereichen zum Erliegen bringen, begründet das KVR die Absage. "Das ist nach Einschätzung von Kreisverwaltungsreferat, Polizei, Referat für Gesundheit und Umwelt sowie der Branddirektion angesichts der Vielzahl der damit verbundenen Gefährdungen nicht vertretbar."
Die Behörden hatten dem Organisator eine Alternative angeboten: Eine Biker-Demo am Sonntag mit einer maximalen Teilnehmerzahl von 1.000. Kovacs hatte jedoch abgelehnt. Nun also die offizielle Untersagung.
Die Biker wollten mit dem Demo-Korso gegen eine Initiative des Bundesrats zur Reduzierung von Motorradlärm protestieren. Unter anderem spricht sich die Länderkammer dafür aus, Fahrverbote für Motorräder an Sonn- und Feiertagen aus Lärmschutzgründen leichter zu ermöglichen. Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer (CSU) sprach sich in der Folge gegen weitere Motorrad-Fahrverbote in Deutschland aus. Fahrer- und Herstellerverbände kritisierten die Vorschläge das Bundesrats als "wirklichkeitsfremd" und "populistisch".
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