Mordversuch vor Disco: Jetzt spricht das Opfer

Im Prozess um eine Messerattacke vor dem Q-Club  hat am Mittwoch das Opfer ausgesagt. Der 33-Jährige vermutet einen möglichen Mordplan gegen ihn.
John Schneider |
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Er wurde vor der Disco mit einem Messer angegriffen: Opfer und Nebenkläger Luan P. (33, Name geändert) im Gerichtssaal.
jot Er wurde vor der Disco mit einem Messer angegriffen: Opfer und Nebenkläger Luan P. (33, Name geändert) im Gerichtssaal.

Im Prozess um eine Messerattacke vor dem Q-Club  hat am Mittwoch das Opfer ausgesagt. Der 33-Jährige vermutet einen möglichen Mordplan gegen ihn.

München Er hat großes Glück gehabt: Luan P. (33, Name geändert) wurde nach einem Streit am 25. Mai 2013 vor der Kultfabrik-Disco Q-Club angegriffen und bekam einen Stich in die Nierengegend. Doch das Messer traf kein Organ. Luan P. überlebte.

Die Narbe schmerze ihn noch beim Fußballspiel, ansonsten habe er sich gut von dem Angriff erholt. Auch seelisch. Anfangs habe sei es noch schlimm gewesen, jetzt aber hat er das Geschehene verdrängt. Allerdings: In eine Disco hat er sich seitdem nicht getraut.

Vor Gericht schilderte er am Mittwoch noch einmal, was in dieser Nacht nach seiner Erinnerung geschehen war. Er war von der Freundin des Angeklagten, die er damals noch nicht kannte, angesprochen worden. Die Frau wollte wissen, aus welcher Stadt er denn käme. Als er Mitrovice antwortet, bezichtigte sie ihn der Lüge.

Der Vorfall hatte ein Nachspiel. Als Luan P. wenig später zur Toilette ging, sei ihm der Angeklagte nach und habe geschimpft. Er solle seine Freundin nicht anlügen und sich von ihr fernhalten. Er habe auch mit Mord gedroht, erinnert sich Luan P. Es kam zu einer kurzen Schlägerei, beide Kontrahenten wurden des Lokals verwiesen. Dass er selber dabei die Freundin des Angeklagten gebissen haben soll, die versucht haben soll, die beiden zu trennen, gibt das Erinnerungsvermögen des Opfers nicht her.

Vor dem Lokal habe er dann plötzlich einen Schlag verspürt und sah dann den Angeklagten weglaufen. Als er sein T-Shirt hochzog, sah er die blutende Wunde. Luan P. kam ins Krankenhaus. "Ich war sechs Wochen krank geschrieben", berichtet der Lkw-Fahrer.

Da es einge Zeit zuvor mit dem Bruder des Angeklagten bei der Arbeit Stress gab, vermutet Luan P. einen Zusammenhang. Vielleicht sei der Angriff ja sogar vom Bruder geplant und in Auftrag gegeben worden, antwortet er auf die Frage des Richters, warum er einen Mordplan annehme. Davon findet sich aber nichts in der Anklage.

Von einer Entschuldigung des geständigen Täters wollte Luan P. auch heute nichts hören.

Der Prozess wird fortgesetzt.

 

 

 

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