Mordprozess in München: Frau soll Ex-Schwiegermutter erstickt haben

Eine 51-Jährige drückt ihrer ehemaligen Schwiegermutter ein Kissen aufs Gesicht. Die Angeklagte kann sich nicht gut erinnern.
AZ/dpa |
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Sie hat ihre Ex-Schwiegermutter getötet: Marion D. mit ihrem Anwalt Gerald Assner beim Prozessauftakt am Montag.
jot Sie hat ihre Ex-Schwiegermutter getötet: Marion D. mit ihrem Anwalt Gerald Assner beim Prozessauftakt am Montag.

Eine 51-Jährige drückt ihrer ehemaligen Schwiegermutter ein Kissen aufs Gesicht, bis sie sich nicht mehr bewegt. Am Montag begann im Landgericht München I der Prozess wegen Mordes.

Schwabing - Obwohl Marion und Michael D. bereits seit drei Jahre geschieden waren, die Frau auch einen neuen Freund hatte, trafen sich die beiden Ex-Partner immer mal wieder. So auch am 11. November 2016. Weil er sie am Vortag angerufen hatte, kam die 51-Jährige vormittags in seine Wohnung in der Elisabethstraße, berichtet sie vor Gericht.

Zwei Stockwerke unter ihm wohnte seine Mutter. Marion D. war mit ihr befreundet. Doch an diesem Tag nahm Marion D. ein Kissen, um die 86-Jährige zu ersticken. Für die Staatsanwaltschaft war das Mord.

Zum Prozessauftakt erklärt die Angeklagte über ihren Anwalt Gerald Assner, dass sie sich an Wesentliches nicht mehr erinnern könne, aber nach Studium der Akten selber davon ausgehe, die ehemalige Schwiegermutter getötet zu haben.

Mögliches Motiv: Sie habe die Frau von ihrem Leiden erlösen wollen. Marion D. gestand bereits kurz nach der Tat ihrem neuen Freund per Whatsapp, was sie getan hatte.

Täterin nennt Mitleid als Tatmotiv

Die Staatsanwaltschaft hat die Tat so rekonstruiert: Das Ex-Paar hatte am Tattag gemeinsam Bier, Wein und Wodka getrunken und später nach der pflegebedürftigen Mutter geschaut. Die 86-Jährige lag in der verwahrlosten Wohnung auf dem Boden – wohl weil sie gestürzt war. Der Mann habe die Angeklagte dann mit seiner Mutter alleine gelassen.

Die 51-Jährige habe sich mit der alten Frau über deren Situation unterhalten und ihr dann über zehn Minuten ein Kissen aufs Gesicht gedrückt. Dabei habe sie die Gebrechlichkeit des Opfers, das sich kaum wehren konnte, "bewusst ausgenutzt".

Zu ihrer Person will Marion D. nichts sagen. So reden andere über sie. Zum Beispiel die Gutachter. Die berichten unter anderem, dass die Hausfrau früher als Prostituierte gearbeitet und ihren neuen Freund bei Pegida-Kundgebungen kennengelernt hatte. Als Motiv für die Tat habe sie in den Gesprächen mit den Gutachtern Mitleid genannt.

Ein Urteil soll am 26. Januar verkündet werden.

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