Mordmotiv? „Ich habe Stimmen gehört“

Hakim F. (29) ersticht am Geburtstag seines Sohnes (9) seine Ehefrau Miriam F. (28). Der Angeklagte sagt vor Gericht: „Ich habe Stimmen gehört. Ich dachte, meine Frau will mich umbringen."
von  th
Hakim F.(29) steht wegen Mordes vor Gericht
Hakim F.(29) steht wegen Mordes vor Gericht © th

Hakim F. (29) ersticht am Geburtstag seines Sohnes (9) seine Ehefrau Miriam F. (28). Der Angeklagte sagt vor Gericht: „Ich habe Stimmen gehört. Ich dachte, meine Frau will mich umbringen."

 

München - Der kleine Justin hat an seinem Geburtstag, am 21. Mai 2012, beide Eltern verloren. Seine Mutter Miriam F. ist tot. Erstochen von seinem Vater Hakim F., der jetzt wegen Mordes vor dem Münchner Schwurgericht steht. Der Sohn lebt nun bei den Großeltern.

Der Angeklagte sagt vor Gericht: „Ich habe Stimmen gehört. Ich dachte, meine Frau will mich umbringen. Da bin ich wütend geworden und habe mit dem Messer aus der Küche zugestochen.“ Mit 14 ist Hakim F. mit seiner Familie nach Deutschland gekommen. Sie verließen ihre Heimat wegen des Krieges im ostafrikanischen Burundi.

Nach der Hauptschule bricht Hakim F. die Schreinerlehre ab. Er macht Gelegenheitsjobs. 2004 muss er wegen Vergewaltigung drei Jahre in Haft. Im Gefängnis heiratet ihn 2006 seine langjährige Freundin Miriam F.; sie hat bei der Verkehrsüberwachung einen Halbtagsjob. Hakim F. verbringt den Tag mit Joints und Alkohol: „Ich habe mich als Versager gefüllt, weil ich keine Stelle fand.“ Im Rausch greift er seine Frau an. Sie wirft ihn aus der Wohnung.

Am Geburtstag des Sohnes lädt sie ihn ein. Als der Bub im Bett ist, rauchen sie einen Joint: „Danach hatten wir Sex.“ Gegen 23 Uhr begeht F. die schreckliche Tat. Sein Sohn wacht durch die Schreie auf. Der Vater lässt ihn allein in der Wohnung zurück. Der Bub muss allein den Notruf wählen und sagt: „Mama blutet.“ Der Notarzt kann nur noch den Tod feststellen.

 

merken
Nicht mehr merken
X

Sie haben den Inhalt der Merkliste hinzugefügt.